Willkommen

Vorrangig möchte ich hier meine Gewandung ein wenig zeigen. Vielleicht sogar die eine oder andere Beschreibung, wie ich sie gemacht habe oder woher die Idee oder Inspiration dazu stammt. Sicherlich werden sich hier auch andere Einträge und Bilder finden. Denn die Recherche für ein Kleid macht oft mehr Spaß als die wirkliche Umsetzung.
Wir werden sehen, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt ... und das Leben geht sowieso wie es will und nicht wie man selbst es gerne hätte ;-)

Samstag, 24. September 2011

neues Buch

Neueste Errungenschaft für den Kleidungsbereich in meinem Bücherregal:

Shapes & Styles of Fashion von F.V. Feyerabend und F.Ghosh

Jetzt schon beim Durchblättern recht lehrreich und auch inspirierend. Endlich weiß ich mal wie die Dinge heißen, mit denen ich da arbeite. Oder dass es für bestimmte Sachen wirklich "Fachausdrücke" gibt.
Lohnenswerte Investition.

Stiebner Verlag | Fashion - Formen und Stile der Mode

Sonntag, 18. September 2011

Hüte

Am Nähwochenende im August entstanden kleine Hüte. Sie sind nicht ganz das geworden, was der Freundin vorschwebte.
Eigentlich sollte es ein bisschen so aussehen:

Shakespeare in Love
Aber so ganz hat es nicht geklappt, da es schnell und unkompliziert gehen sollte.
Wir haben uns von der Krempe verabschiedet und auch von dem bauschigen Rand. Stattdessen ist es eher etwas in Richtung Mini-Fes geworden. Wer eine genauere Bezeichnung für das hat, was wir da gebastelt haben, darf sich gerne melden.


Material:
1.Hut
  • Wollstoff
  • Vlieseline
  • Borte
  • 1 Knopf
  • Pfauenfeder
2. Hut
  • Baumwolle
  • Vlieseline
  • Borte
Herstellung:

1. Schritt:
Kopf ausmessen, um den Durchmesser für den Deckel und den Rand zu erhalten.

2. Schritt:
Wir haben einen Rand ausgeschnitten, ihn mit Vlieseline verstärkt und doppelt gelegt. Und dann zusammen genäht.

3. Schritt:
Deckel Ausschneiden, kurbeln und an den Rand annähen.


4. Schritt:
Verziehren.

Wobei wir bei meiner Borte dann festgestellt haben, dass es sinniger gewesen wäre sich die Verzierung vorher zu überlegen und sie vor dem zusammennähen des Rands aufzubringen.

Sie werden keck auf dem Hinterkopf oder auch oben auf getragen. Meiner hat noch versteckte Schlaufen erhalten, um ihn mit Haarnadeln befestigen zu können.

Samstag, 17. September 2011

Lucrezia - Kleid

Im April 2011 startete in den USA die Serie „The Borgias“ und ich habe im Netz die Augen nach Bildern offen gehalten und warte inzwischen gespannt darauf, dass die Serie endlich bei uns läuft.
Fündig geworden für eine Masse an Bildern zu jeder Folge bin ich bei „The Borgia Wiki“ das wohl mit der Unterstützung des Fernsehsenders betrieben wird. (Seite existiert nicht mehr 21.2.2016)
Nun, was soll ich sagen? Ich habe mich in die verschiedensten Kleider verliebt und schon ziemlich schnell den Plan entwickelt ein Kleid zu nähen, dass an die von Lucrezia Borgia angelehnt ist. Ich sage mal wieder bewusst nur „angelehnt“, da ich mich kenne, und das Kleid wohl kaum am Ende so aussehen wird wie die Vorlage … oder auch der Plan, den ich hatte.
Dann aber Mal ein Bild von der Vorlage für das, was ich mir vorgenommen habe:
The Borgias - Episode: The Moor
Bild gefunden unter:
Costumer's Guide to Movie Costumes
 
Das Projekt wird etwas langwieriger werden, da ich mir einiges von echter Handarbeit verordnet habe, zu der ich nicht immer wirklich Lust und Zeit habe. Eigentlich wollte ich das Kleid für Aturien 33 über das 3.Oktober-Wochenende fertig haben, aber es wird wohl eher für Aturien 34 im Jahr 2012 fertig werden ;-)
So ist bisher nur das Unterkleid fertig und das Oberteil noch immer in der „Verzierungs-Phase“. Und nach einigem Denken und Überlegen hat sich der Stil doch wieder verändert. 
Denn … würde man unter diesem Kleid sehen, dass ich ein Schnürkorsett trage, das zeitlich natürlich gar nicht zu diesem Kleid passt? Nein. Also ist in einer sehr nachdenklichen Mittagspause folgende Zeichnung entstanden:

Skizze Lucrezia - Kleid

Mir gefällt meine Überlegung für das hintere Kleid sehr gut. Ich fühle mich dabei nur ein kleines bisschen größenwahnsinnig. Und werde wohl für den Rest meines Lebens keine Perlen mehr irgendwo draufsticken ;-)
Wir werden sehen, wie es sich entwickelt.

 Das Unterkleid

Stoffprobe Oktober 2010
Mein Unterkleid ist nicht ganz so dünn, wie dass auf dem Foto. Es war schon ziemlich schnell fertig und konnte bereits zu einem Larp über den 1.Mai getragen werden. Jedoch nicht mit dem dazu passenden Kleid, so dass es zu lang war. Aber fragt mich nicht mehr welches, ich habe keine Ahnung mehr. Naja… irgendwie würde es bei diesem Schnitt eh zu lang bleiben, da ich es wie das Unterkleid für das rote Renaissance-Kleid genäht habe. Für das mir als Vorlage das Unterkleid von Festive Attyre dient. Ein Schnitt, der sich mehrfach bewährt hat.

Mit den Ärmeln bei diesem Unterkleid bin ich noch etwas unzufrieden. Ich wollte ihnen Bündchen verpassen und habe sie mit einer Borte versehen, die einen Gummieinzug hat. 
Leider nicht so ganz das Ideale a) für die weite der Ärmel b) für das Material.
Denn eigentlich ist das Material wohl eine Art Vorhangstoff. Erworben habe ich ihn vor rund einem Jahr auf einem Stoffmarkt, mit dem Gedanken, daraus ein Regency-Kleid zu machen. Da ich inzwischen aber trotz der weiteren Existenz von Miss Bennet-Carvalho vom Regency-Stil ab bin, kann ich ihn anderweitig verwenden. Ich werde noch etwas drunter tragen müssen, damit er sich nicht „seltsam“ auf der Haut anfühlt, denn dafür ist er nun mal nicht gedacht.




Oberkleid
Stoffprobe November 2010
Wie schon oben geschrieben, wird es wohl nicht ganz der mädchenhafte Renaissance-Stil werden, wie das Kleid, das mich inspiriert hat. Aber die Grundzüge bleiben.
Der tiefe Ausschnitt und das Band am Ausschnitt.
Als Stoff verwende ich einen dunklen, schweren auberginefarbenen Baumwollstoff sowie einen rosafarbenen Seidensatin, zum Teil als Futter, zum Teil als Kontrast zum dunklen Stoff. 

Die rosa Blende am Ausschnitt wird mit einem violetten Crepe-Band bestickt, dass in Falten gelegt wird. Jede Falte wird derzeit einzeln festgenäht. Bisher habe ich glaube ich 8 Meter verbraucht. Danach werden Perlen aufgestickt. Es hat sich gezeigt, dass es nicht so gut ist, sie gleich mit den Falten festzunähen.
Zu Beginn der Falten und Perlen Aktion sah das ganze so aus:

Eigentlich hatte ich vorgehabt im Urlaub in England abends am Fernseher daran zu arbeiten, aber das Licht in unserer Ferienwohnung war einfach zu schlecht. Inzwischen ist das Band fast dran, aber das, was auf dem Bild schon dran ist, ist wieder runter, weil die Anfänge noch viel zu schlecht verarbeitet waren.


Ich muss das Band und die Perlen annähen ehe ich weiter arbeiten kann, da ich die Näharbeiten an der Innenseite mit dem rosa Futter verdecken will. Daher erst die fisselige Handarbeit und dann erst alles weitere.

Freitag, 16. September 2011

Fitted English Gown

Im Juni hatte ich mir überlegt, etwas zu nähen, das ich zu mehreren meiner Kleidern tragen kann. Das gut aussieht und auch wärmen könnte. Das leger aber auch edel aussieht. Ok, ganz so konkret waren die Gedanken, bei dem Willen etwas zu nähen, nicht.
Eher war es wohl der Wunsch so würdevoll zu wirken, wie Katherine of Aragon in „The Tudors“. Fündig geworden bei meiner Ideen- und Inspirationsfindung bin ich u.a. bei „The Tudor Tailor“ und im Netz bei „Centuries Sewing“ sowie „Lia de Thornegge“ vom SCA in Schweden.
Folgende Bilder dienten mir u.a. als Inspiration und Ideenfinder:

Inspirationen für ein Fitted English Gown
Wie bei mir üblich dient die Idee und Inspiration nur als Anhaltspunkt.
Auf den aufgerichteten Kragen habe ich verzichtet, aus der Befürchtung heraus, ihn nicht hin zubekommen. Statt dessen gibt es nur einen gerundeten Ausschnitt.
Der zweite Unterschied sind – wie sollte es anders sein – die Ärmel. Ich habe weder weite Ärmel gemacht noch die kugeligen kurzen. Stattdessen werde ich noch Ösen einschlagen, um verschiedenste Ärmel daran zu befestigen – oder kann sie weglassen. Da ich vielleicht große und schwere Ärmel befestigen werde, ist meine Entscheidung auf die Ösen gefallen, statt auf Schleifen, Schlaufen oder Bänder. Vielleicht werde ich noch „Flügel“ anbringen, um die Ösen etwas zu verdecken.
We’ll see!

Der Schnitt:
Als Schnitt diente vorrangig der aus „The Tudor Tailor“ für das Fitted English Gown.
Abweichungen zum Schnitt:
  • keine Ärmel
  • der Armausschnitt größer
  • kein Stehkragen
  • beim Oberteil besteht die "Front" aus 2x2 Teilen statt nur zwei Teilen.






Stoff/Material
Auberginfarbene Baumwolle: ca. 5 - 6 Meter
Futter: nougatfarbener Seidensatin, ca. 5 - 6 Meter
Borte: ca. 4 Meter
Schwarzes Samtband: ca. 5 Meter (noch nicht angenäht)
Knöpfe: 8 Stück

    Fazit:
  • Die Armausschnitte sind mal wieder nicht ganz gelungen. Mit Formstreifen kämpfe ich noch. 
  • Die Armausschnitte erscheinen mir jetzt auch etwas zu weit.
  • Die Knöpfe halten im angenähtem Zustand das Band nicht, was sie mit Nadeln angesteckt natürlich taten --> ich werde sie wohl durch Hacken ersetzten, wenn ich welche finde, die mir gefallen. Ich bezweifle, dass ich sie auf ordentliche Weise so fest genäht bekomme, dass das Band nicht mehr wegflutscht.
  • Der Saum ist ungleichmäßig genäht, da ich mit dem Umschlagen und Einschlagen inklusive des Futters Probleme hatte bzw. unterschiedliche Längen des Futters --> Ich werde versuchen, die etwas „torkelnde“ Naht mit dem schwarzen Samtband zu kaschieren. Leider liegen mir bisher nur 3,50 vor. Ich werde wohl eine komplett neue Rolle brauchen. Oder mit anderer Borte, die ich finde arbeiten.
  • Die Falten hinten fallen toll und gefallen mir sehr gut. 
  • Es bedarf noch einiger Verbesserungen und Bearbeitungen ehe ich ganz zufrieden bin.

Montag, 5. September 2011

Bild des Monats

Antonio CORRADINI
Este, 1668 – Naples, 1752

La femme voilée (la foi ?) 

Marmor

Corradini specialised in veiled figures of this kind, a tour de force that he used to represent a wide variety of figures: Faith, Modesty, Sarah, Truth.

Diese Skulptur habe ich wie das letzte Bild im Dezember 2010 Louvre gefunden. Während man noch fasziniert Amor und Psyche bewundert, wenn man im Denon Flügel den Michelangelo Saal betritt (was man nicht wahrnimmt), umher schlendert, die Skulpturen von Michelangelo betrachtet, wendet man sich um und bemerkt da diese Skulptur und ist geradezu sprachlos. Zumindest war ich das.

Ich fand es unglaublich, wie der Künstler der Dame den Schleier übergeworfen hat und es schaffte, ihr Gesicht dennoch so gut hindurch schimmern zu lassen. Traumhaft, kann ich nur sagen!

Sehr schade, dass ich bis dato niemals von dem Künstler etwas mitbekommen habe. Aber man konzentriert sich oft nur auf die „großen“ Namen, dass man die kleine Schätze oft übersieht. 

Musée du Louvre / Denon Flügel / Michelangelo Galerie


Noch ein paar weitere Fotos der Skulptur: