Willkommen

Vorrangig möchte ich hier meine Gewandung ein wenig zeigen. Vielleicht sogar die eine oder andere Beschreibung, wie ich sie gemacht habe oder woher die Idee oder Inspiration dazu stammt. Sicherlich werden sich hier auch andere Einträge und Bilder finden. Denn die Recherche für ein Kleid macht oft mehr Spaß als die wirkliche Umsetzung.
Wir werden sehen, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt ... und das Leben geht sowieso wie es will und nicht wie man selbst es gerne hätte ;-)

Mittwoch, 30. November 2011

2011 Victoria & Albert Museum

Letztes Wochenende war ich mit einer Freundin in London.
Grund: die Ausstellung mit Gemälden von Leonardo da Vinci in der National Gallery. Selbstverständlich durfte man dort nicht fotografieren.

Dafür habe ich das dann am nächsten Tag im Victoria & Albert Museum ausgiebig nachgeholt. Wir haben aber nicht alle Bereiche der Abteilung "Medieval & Renaissance" geschafft. Eher haben wir uns jenen gewidmet, die ich 2009 nicht so genau unter die Lupe genommen hatte.
Wie schon geschrieben, war die Fashion-Abteilung geschlossen. Also ein Grund, im nächsten Jahr wieder zu kommen. Wenn es hoffentlich die Ausstellung der Debbie Reynolds Collection geben wird, wie es gerüchteweise zu lesen gab.

  Hier gibt es Bilder von mir und Anja: 2011 Victoria & Albert Museum

Sonntag, 20. November 2011

Schnittmuster Lucrezia - Kleid

Letzte Woche habe ich von einer Freundin ein Schnittmuster aus ihrer Sammlung von Schnittmustern erhalten.
Es ist ein Renaissance - Kleid aus der Simplicity Costume Collection. Ähnlich dem Schnitt, wie er für ein Kleid von Lucrezia Borgia notwendig wäre. Oder ein Danielle-Kleid aus "Ever After". Obwohl es dafür sogar ein eigenes Schnittmuster von Simplicity gibt.
Meine neueste Errungenschaft ist Schnitt-Nr. 9531

Wie sich beim Schreiben dieses Postes heraus stellte, ist dieser Schnitt inzwichen out-off-print und wird von Simplicity selbst in ihrer Out-of-print Rubrik nicht mehr aufgeführt.
Also ein wahrer Glücksfall, dass die Freundin dieses Schnittmuster bei sich aussortiert hat.

Weitere fertige Schnittmuster für ein Lucrezia-Borgia-Kleid (Showtime) wären noch:
Simplicity 8735
McCall 2806

Leider sind diese beiden Schnittmuster wohl auch out-of-print und die üblichen Verdächtigen der Schnittmuster-Verlage haben sich mehr auf Renaissance-Schnitte im Tudor-Stil verlegt - oder spätere bzw. frühere Epochen.
Die "italienische Renaissance" werden sie wohl erst im nächsten Jahr wieder auflegen ... hoffentlich.

Welche Seiten noch weiter helfen könnten wären:
Ever After Costumes
Festive Attyre - Costume Gallery

Die Seite Borgia-Wiki - Holliday Graingers Costumes zeigt einige Details der Kostüme, aber keine wirklich Hilfe oder Anleitung, um es nachzunähen.

Dowager Gown - Umsetzung Teil 2

Flügel und Ärmel (Wings and Sleeves)
Nachdem das Mantelteil fertig war, fehlten nur noch eines – Ärmel, meine guten, alten Freunde.
Aber der Überwurf sollte nicht irgendwelche einfachen Ärmel bekommen. Schließlich sollte er das eigentliche Kleid nicht vollständig verbergen.
Inspiration war mir nicht nur das Purple Senate Gowen aus Star Wars, sondern auch wieder Lucrezia Borgia aus der Showtime Serie. Sowie auch die bereits genannten Kleider aus „Pattern of Fashion“.

Ärmel-Inspirationen
Ich würde die geplanten Ärmel als geschlitzt mit Flügeln bezeichnen.  Fachlich nach meinem neu erworbenen Buch wären es wohl „Flügelärmel mit angesetzten Pagodenschultern in der Form eines Bogenkimonos“.
Meine Mutter hatte inzwischen noch mehr Ehrgeiz an dem Projekt gepackt als mich, so dass ich mit den Ärmeln nicht alleine war. Gemeinsam haben wir den Schnitt für die Ärmel ausgetüftel.
Um es uns etwas einfacher zu machen, haben wir letztlich auf das besagte Schnittmuster Burda Nr. 6131 zurück gegriffen.
Der Ärmel besteht aus zwei Teilen und verteilt sich proportional auf ¼ zu ¾ des Ärmels, da der Schlitz nicht an der Naht der Schulter ansetzt sondern weiter vorne.

Wings
Vor den Ärmel hieß es aber erst sich um die Flügel kümmern. Sie waren mit vom Zuschnitt etwas zu spitz, weshalb ich sie beim zusammen nähen etwas abgerundet habe.
Sowohl Futter als auch Außenstoff erhielten Einlagen aus Vlieseline, wurden zusammen genäht und dann umgedreht. Die Seiten, die an die Schultern angesetzt wurden, blieben dabei offen.
Wings

 
Dann wurden sie an die Schultern angesteckt. Ich habe die notorische Angewohnheit alles mindestens einmal, wenn nicht zwei Mal anzustecken und zu reihen, es mir anzugucken, ehe ich letztlich wirklich alles nähe. So auch mit den Flügeln. Immer erst mal gucken, wie es aussieht und wirkt. Dazu noch immer anprobieren. 
Nachdem ich schon des öfteren Teile falsch zusammen gesteckt hatte und es erst nach dem nähen festgestellt habe, eine durchaus verständliche Vorgehensweise. Mit Helm ist einfach sicherer.


Darauf wurden die Ärmel fertig gemacht. 
Erst Außenstoff zusammen nähen, dann das Futter. Beides rechts auf rechts legen und reihen. Begutachten und dann zusammen nähen. Wie bei den Flügeln bleibt auch bei den Ärmeln die Seite zu den Schultern offen.
Alles wieder schön reihen und dabei zusehen, dass das Futter ordentlich liegt – steppen. Das selbe wurde natürlich auch bei den Flügeln gemacht. 



 
Mit Hilfe und Unterstützung meiner Mutter haben wir uns dann dem Anstecken der Ärmel gewidmet. Und der Problematik, dass sie schön fallen. Ganz konnten wir das Problem nicht beheben. Die Ärmel werden eine „Beule“ im Schlitz behalten. Rückwirkend haben wir überlegt, dass ein kugelförmiger Armansatz gar nicht notwendig gewesen wäre. Aber die Welt ist davon nicht untergegangen.

 Wir haben etwas damit gekämpft Flügel und Ärmel in manierlicher Form an die Armausschnitte festzustecken und zu reihen, doch es ist uns geglückt. Meine Nähmaschine hat die Lagen von Stoff ebenfalls verkraftet – und dann war es doch wirklich fertig.

Dowager - Gown


 Benötigte Arbeitszeit: ca. 5 volle Tage, geplant war es als "mal eben schnell"


Dowager Gown im Einsatz: Oktober 2011 (Foto: Liriel)

Sonntag, 13. November 2011

Tanzball 2011

Gestern war der Tanzball des Saltatio e.V. Aachen. Obwohl er nicht mehr so heißt, wird er oft auch noch als "Borrr-Ball" bezeichnet. Wieder ein toller Abend mit Tanz, gutes Essen und dieses Mal auch vielen tanzbegeisterten Herren. So hatten die Freundin und ich immer die Möglichkeit zu tanzen, obwohl wir ganz ohne Tanzpartner da waren.
Es war auch wieder wunderbar all die schönen Kleider anzusehen. Ich habe mit jemanden gescherzt man könnte einem "Kaufrausch" erliegen. "Ich hätte gerne das, und das, und das und das da gleich zwei Mal".

Ich war mit meinem umgeänderten Renaissancekleid da. Und musste feststellen, dass das Unterkleid wirklich etwas zu lang ist, um gut tanzen zu können. Es ist bei der Schiarazula nicht von Vorteil, wenn man sich auf den Saum tritt. Weshalb ich auf dem Ball einige Tänze aus "Sicherheitsgründen" habe ausfallen lassen, obwohl ich von einem Herrn zum tanzen aufgefordert wurde. Es tat manchmal in der Seele weh.

Also noch mal notwendige Änderungsarbeiten für das Kleid:
  • Saum des Unterkleides kürzen
  • vielleicht noch ein "Unterkleidchen" nähen, das lange Ärmel hat, um die Haut vor dem Unterkleid ein wenig zu schützen, wenn's beim tanzen anstrengend wird. Welches dann auch zwischen Korsett und Unterkleid liegt.
Also man ist nie wirklich fertig mit einem Kleid.

Mittwoch, 9. November 2011

Museum - centre national du costume de scéne

Keine Zeit, um mich mit ausstehenden Beschreibungen zu beschäftigen ... aber wieder etwas interessantes im Netz gefunden, was einiges an Inspiration bietet:


© CNCS / Pascal François

Das Museum befindet sich in dem Städtchen Moulins in der Auvergne.
Das Museum wurde erst 2006 gegründet und beinhaltet inzwischen rund 9300 Exponate. Einer der drei Gründungsmitglieder ist Christian Lacroix.
Geber/Spender für die Exponate sind u.a. L'OPERA NATIONAL DE PARIS, LA BIBLIOTHEQUE NATIONALE DE FRANCE - DEPARTEMENT DES ARTS DU SPECTACLE und LA COMEDIE-FRANÇAISE. 

Wikipedia-Seite auf Französisch

The missions of the CNCS

Le centre de documentation

Bei einem Frankreich-Urlaub auf jeden Fall ein Abstecher wert.
Auch wenn es nur thematische Ausstellungen gibt, sofern ich das richtig verstanden habe. Wirklich erwähnt, wird es jedoch nicht, ob es eine permanente Ausstellung oder nur oder zusätzlich eine thematische gibt. Zumindest habe ich nichts gefunden ... oder es überlesen oder nicht verstanden ;-)

© CNCS / Pascal François

Samstag, 5. November 2011

Pläne

Ausstehende Arbeiten

Die Beschreibung für das Dowager Gown ist immer noch nicht fertig. 
Am Lucrezia-Kleid tut sich nichts. 
Das Parlet / Chemisette wartet auf seine Fertigstellung. 
Weitere Kleider warten auf die letzten Handgriffe oder noch ein paar mehr. 
Andere Kleider müssen ausgebessert werden.

Also eigentlich noch einiges an Arbeit. Aber wie das so bei mir ist, bekomme ich nie was zu Ende, weil mich schon die nächsten Ideen überkommen. Da ist es ganz gefährlich morgen zum Stoffmarkt zu fahren. Tue ich aber trotzdem, um auch Leute zu treffen.
Aus dem Stoff vom letzten Jahr habe ich bisher die Chitons gemacht und das Lucrezia-Kleid ist in Arbeit. Ah, nein, es ist noch ein Unterkleid für das Danielle-Renaissance-Kleid draus geworden. Und noch keine Ahnung, was ich aus dem restlichen Stoff mache, wo ich weitere Regency und Empire – Kleider verworfen habe und in der Renaissance bleiben möchte.
Aber es soll ja um Pläne gehen.
Was schwirrt noch in meinem Kopf herum?

 

„Schlichte Wintertageskleidung“

Etwas Warmes für den nächsten Winter, dass aber nicht zwingend für Hofhaltung sein muss. Sondern vielleicht etwas schlichteres. Das auch eine bodenständige Dame mit Vermögen tragen kann, die ihr Vermögen nicht immer zur Schau tragen muss.
Als Überlegung schwirrt mir im Moment noch etwas in der Art aus „The Tudor Tailor“ im Kopf herum. Das ganze wird wohl zu einem ganzen Projekt ausarten das aus folgen bestehen könnte:
  • Smock
  • Kirtel / Petticoat
  • Gown
  • Parlet
  • Bonnet
Da ich das erst für den Winter 2012/13 anpeile, ist da noch etwas Zeit.
Bei der Farbe tendiere ich im Moment zwischen Blau (mal was neues) oder dunkel rot (etwas vertrautem). Also noch Zeit, um Bilder und Ideen zu sammeln. Und vielleicht abzuwarten, dass das neue Buch des Tudor-Tailor-Teams raus kommt. Letztlich werde ich vermutlich wieder bei Festive Attyre als Vorlage landen.
Oh, und noch eine wichtige Vorgabe für dieses Projekt: Ich muss es alleine anziehen können! Das darf bis zum Ende nicht vergessen werden!

 

Padme’s Battle Coat

Episode 1 - Battle Coat
Dieser Mantel steht schon seit längerem auf meiner Wunschliste.Geplant wäre er für meinen Charakter Elinor Ridenow, eine freie Leronis. Demnach müsste der Mantel in grau gehalten werden. Vorhandener Stoff für das einstmals geplante Tudor-Männer-Kostüm für mich ist schwarze Filzwolle und roter Polsterstoff.
Auch wenn ich’s gerne hätte, steht das erst mal ganz weit hinten an, bis ich weiß, dass ich diesen Charakter überhaupt je spielen werde.   
Für Nuria Flores könnte er zwar auch verwendet werden, aber auch sie braucht wohl noch etwas bis sie fester Bestandteil meiner Charaktere wird. Abenteuer-Cons stehen noch immer nicht so weit oben auf meiner Liste. Und die Gute war mit der Neigung zur Dame vom See eher in die Richtung der Pre-Rafaeliten geplant – obwohl es da ja auch schon wieder neue Ideen gibt bei mir. 

 

 

Leia Bespin Coat

The Empire strikes back
Und noch einmal Star Wars.
Diesmal was klassisches. Ich habe mich in Leias Mantel verguckt, den sie auf Bespin trägt. Er fällt so gut, dass der seltsame Freizeitanzug, den sie darunter trägt, nicht wirklich ins Auge sticht. Zumindest nicht mir – okay – als ich noch nicht so auf Kleider geachtet habe und Han Solo mich sowieso abgelenkt hat.
Laut „The Padawan’s Guide" ist der Mantel aus Gardinenstoff gemacht.
Für welchen Charakter der Mantel wohl sein könnte, weiß ich noch nicht. Je nach dem, wie ich ihn mache und aus welchem Material kann er universell verwendet werden.
Übrigens musste ich bei „Borgias“ im ZDF schmunzeln. Irgendwie hatte ich den Eindruck der „Morgenmantel“ von Papst Alexander ist im selben Stil gemacht.

 

Nurias Priest Gown

Schon mal Planen, was Nuria tragen würde, wenn sie eine „Priesterin“ der Dame vom See wird.
Ursprünglich tendierte ich zu etwas „Pre-Rafaelitischem“, was dem romantischen Gedanken hinter der Dame sicherlich entsprechen würde.

Verna - Legend of the seeker
Nach einem „Legend of the Seeker“ Marathon tendiere ich inzwischen zu etwas anderem. Die Kleidung der „Schwestern des Lichts“ hat mir sehr gefallen, besonders der Stil der „Old Sisters“ die nicht so einen tiefen Ausschnitt haben (Ich bin ja der Meinung, daran erkennt man eher die Schwestern der Finsternis).
Ich habe grob und auf die Schnelle Verna in ein blaues statt in ein rotes Gewand gesteckt. Hat was, finde ich!

Stoffvorrat

Bleibt nur noch wirkliche Pläne zu bekommen für die ganzen Stoffe, die bei mir noch gehortet sind und wo ich dann doch noch nicht weiß, was ich mit ihnen machen soll. Ich würde sie nicht als Fehlkäufe bezeichnene, denn es hat ja einen Kleidergedanken gegeben, der mich zum kauf verführt hat.

Bild des Monats

Coat - does anyone know who designed it?
Museé de la mode et textile, Paris
Ausstellung “Les années 1990 – 2000

Das Museum an sich war eine Enttäuschung, da ich die historischen Kleider hatte sehen wollen, die das Museum besitzt. Jedoch gibt es dort keine feste Ausstellung, sondern nur thematische Ausstellungen. Bei der es sich während unseres Besuches um Designer und ihre Stücke aus den 90ern handelte.
Wenn man Kleider von 1720 erwartet eine herbe Enttäuschung.*g*
Inzwischen bedauere ich ein wenig, dass wir uns nach der Frustration nicht die Zeit genommen haben, noch einmal durch die Ausstellung zu gehen, durch die wir so zügig gerannt sind auf der Suche nach älteren Kleidungsstücken.

Das einzige Foto, das ich gemacht habe ist dieser Mantel. Ich habe nicht das Schildchen fotografiert, wo der Designer drauf steht, daher kann ich nicht mehr sagen, von wem es ist. Aber der Mantel gefiel mir sehr gut. Er wirkt schlicht, ist aber mit seiner „Fütterung“ wiederum ausgefallen.

Bei unserem zügigen durchschreiten der Ausstellung haben wir aber festgestellt, dass uns wohl die Sachen von Alexander McQueen neben John Galliano am besten gefallen würden, wenn wir sie uns denn leisten könnten. Und ein Chanel-Kleid von Lagerfeld.