Willkommen

Vorrangig möchte ich hier meine Gewandung ein wenig zeigen. Vielleicht sogar die eine oder andere Beschreibung, wie ich sie gemacht habe oder woher die Idee oder Inspiration dazu stammt. Sicherlich werden sich hier auch andere Einträge und Bilder finden. Denn die Recherche für ein Kleid macht oft mehr Spaß als die wirkliche Umsetzung.
Wir werden sehen, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt ... und das Leben geht sowieso wie es will und nicht wie man selbst es gerne hätte ;-)

Donnerstag, 28. Juni 2012

Fresken in der Kirche Saint Martial


Salomé erhält den Kopf des Täufers

An einem Tag meiner bisherigen Reise hat sich ein wahrer Glückstreffer in Sachen Kleidungs-Recherche ergeben.
Eigentlich ohne große Erwartung habe ich auf dem Weg in Tauriac gehalten, um mir die kleine Dorfkirche dort anzusehen. Da die Kirchentür offen war, war das schon mal möglich. Französische Dorfkirchen sind unter normalen Umständen meistens abgeschlossen.
Am Eingang lagen laminierte Infozettel, über die Sibyllen-Fresken. Da es in der Kirche nach dem hellen Tageslicht noch etwas schummrig war, habe ich sie nicht gleich selbst entdecket. Drei der Gewölbe der kleinen Dorfkirche waren mit wunderbaren Fresken ausgemalt. Und die 12 Sibyllen waren unglaubliche Darstellungen von Kleidung ihrer Zeit.





Fresken in der Kirche von Tauriac

Ort: Tauriac, Eglise Saint-Martial
Hergestellt:  Anfang 16. Jahrhundert
Herstellungsort: Tauriac
Material: Fresken

1906 bzw. 1987 als Historisches Monument klassifiziert.

Qualität der Bilder wegen des abgedunkelten Raumes nicht immer sehr gut.

Besichtigt: 21.6.2012


Fresken in der Kirche von Tauriac

Montag, 18. Juni 2012

Tapisserien im Musée de l‘Hôtel Dieu, Beaune


Heute Vormittag war ich in Beaune im Hôtel Dieu. Dieses Hospitz hatten wir ca. 1980 bei unserem Zwischenstopp in die Provence besichtigt. Und es ist als etwas Beeindruckendes in meinem Kopf hängen geblieben. Zum einen wegen des Daches, zum anderen wegen des Krankensaals. Obwohl ich damals erst vier oder fünf Jahre alt war, habe ich noch einiges davon in meiner Erinnerung. Auch das Gemälde von Roger van der Weyden vom Jüngsten Gericht ist im Kopf geblieben. Obwohl ich da schon nicht mehr weiß, ob das nicht von einem anderen, späteren Besuch ist. Aber Petrus und Johannes sehen immer noch so aus als würden sie über irgendwas diskutieren und gar nicht mitbekommen, das dort der Weltuntergang vor sich geht. 

Beaune - L'Hôtel Dieu
Nun ja … aber es soll um die Wandteppiche gehen, die in der Halle vor dem Gemälde mit dem Jüngsten Gericht hingen.
Ich konnte mein Glück gar nicht fassen, als ich die Damen auf den Teppichen sah. Sie trugen „Französischen Stil“, so wie Anne Boleyn ihn in England bekannt machte. Und die Herren waren auch ähnlich gekleidet, wie man es von den berühmten Gemälden von Henry VIII. kennt.
Die Kopfbedeckungen der Damen waren unterschiedlich, doch hatte ich bei der Dame, die mit einem Herren reitet, das Gefühl plötzlich eine Szene aus „The other Boleyn Girl“ zu sehen. Oder Ausstatter und Regisseur kannten diesen Teppich. Selbst der Hut mit dem Haarnetz passt ganz gut.
Die Teppiche gehören zu einer Serie von sechs Stück, die das Gleichnis vom verlorenen Sohn darstellen. Auf den Infotafeln steht ihre Entstehungszeit als frühes 16. Jahrhundert angegeben. Entstehungsort wird Brüssel bzw. Flandern angegeben. Ob sie immer schon zum Hôtel Dieu gehörten, konnte ich bisher nicht herausfinden. Das wird wohl Recherche für nach dem Urlaub sein, wenn ich auch mehr Detailaufnahmen online stelle. Ich will die Internetverbindung und meinen sehr langsamen Laptop nicht gänzlich überfordern.

Beaune - L'Hôtel Dieu

Beaune - L'Hôtel Dieu
Die Qualität der Bilder ist sicherlich nicht berauschend. Es ist noch nichts bearbeitet und es wurde in einem dämmrigen Raum ohne Blitz fotografiert.

Eigentlich müsste ich noch ein Post über die Glasfenster in der Kathedrale in Moulins schreiben, wo ich heute am Ende des Tages angekommen bin, aber das Netz ist mit drei Bildern schon leicht überfordert;-)


Freitag, 15. Juni 2012

Christian Lacroix, La Source et le Ballet de l'Opéra de Paris

CNCS: Christian Lacroix, La Source et le Ballet de l'Opéra de Paris

Diese Ausstellung werde ich im "Centre national du costume de scène et de la scénographie" vermutlich am Montag ansehen:



Ich bin schon gespannt, was es im CNCS alles zu sehen gibt.


Damit melde ich mich ab in den Urlaub ... wenn die Möglichkeit besteht, melde ich mich aber auch von unterwegs ... bon soir, mes amis.

Freitag, 8. Juni 2012

Lithographie 1892

Gestern habe ich mich auf dem historischen Jahrmarkt von Kornelimünster (bei Aachen) wieder als Jäger & Sammler betätigt.
Vom letzten Jahr wusste ich, dass dort ein Stand mit Lithographien sein würde, der auch einige von „historischer“ Kleidung in seiner Sammlung führt. Denn letztes Jahr bin ich dort ebenfalls fündig geworden.
Dieses Jahr hatte ich die Wahl zwischen dreien, die in Frage kamen.
1.    Mode aus dem 17. Jahrhundert.
2.    Ein Überblick von den Ägyptern bis zum Mittelalter
3.    Mode des Mittelalters

Ich habe mich für letzteres entschieden. Und die Erwähnung, dass ich extra für seinen Stand zum Markt gekommen bin und letztes Jahr schon da war, brachte mir noch einen kleinen Rabatt.


Mode im Mittelalter - Lithographie von 1892

Erklärungen zu den Nr. von der Rückseite der Lithographie:

1. Mann mit Rock und Mantel; 11.Jh.
2. Frau mit Schapel, Rock und Surcot, 11.Jh.
3. Mann mit Gugel, Schecke und Dupfing; 14.Jh.
4. Frau mit Krüseler, Rock und Mantel; 14.Jh.
5. Mann mit Zaddeltracht mit Wulsthaube und Tappert; 15.Jh.
6. Frau in Zaddeltracht und Zaddelmütze, 15.Jh.
7. + 8. Mann und Frau in Schellentracht; 15.Jh.



Eigentlich hatten eine Freundin und ich entschieden, nicht hinzufahren, da es regnete. Aber dann hörte es auf und es war unerwartet warm. Also bin ich doch noch ganz alleine hingefahren. Es hat sich eine gute Ausbeute ergeben, auch wenn es schweißtreibend war bei der hohen Luftfeuchtigkeit: Lithographie, Wickelhose (das mit dem Wickeln muss noch geübt werden) und eine tolle, leichte „Engelsbluse“ von Ananda-Naturmoden (ja, Schleichwerbung).

Sonntag, 3. Juni 2012

Bild des Monats

Kapitell in Marcilhac-sur-Célé

Marcilhac-sur-Célé

Auf der Suche nach neuen Bilder von Kleidung habe ich in den Bildern meines Vaters dieses Foto gefunden.
Was genau das Kapitell darstellen soll, konnte ich nicht herausfinden.
Für mich sieht es aus wie zwei tanzende Damen. Ihre Haltung mag etwas grotesk wirken, hört man dazu gerade im Radio aber etwas absolut un-mittelalterliches (MC Hammer, Can’t touch this) kann man sich ihren Tanz doch vorstellen. Die Damen sind halt ausgelassen.

Oder sie wollen diese kleine Kirche zu ihren Füßen zertreten. Andere Theorien?

Die Seite zu den Sehenswürdigkeiten in Marcilhac-sur-Célé.
Vielleicht statte ich dem Örtchen auf meiner Reise einen Besuch ab. Es würde mehr oder weniger auf der Strecke liegen.

Aufgenommen wurde das Foto im September 2008 von meinem Vater.