Für die diesjährige Darkover-Con im Herbst hatte ich mir einen Charakter ausgedacht, der Witwe ist. Für meine Witwe in den Mittellanden hatte ich für Anfang Oktober bereits einen kleinen spanisch angehauchten Haarschleier gebastelt und plante schon länger mit einem Haarreifen und schwarzer Spitze ein French-Hood-Imitat zu basteln.
Für diesen Charakter auf Darkover reichte mir das aber nicht. Denn ich würde die selbe Kleidung tragen wie sonst mit Elaine Alton-Ardais. Und diese hatte schon einmal das Problem, mit einem anderen Charakter verwechselt zu werden, weil sie wiederum die selbe Kleidung trug wie Elinor Ridenow. Mein Kleiderschrank mit Gewandung ist gut bestückt, aber irgendwie trägt man doch immer das selbe ;-)
So entstand die Idee, eine Art Überwurf zu nähen, den ich über die bestehende Kleidung ziehe um zum einen, einen anderen Charakter zu symbolisieren und zum anderen ihre Witwenschaft.
Entwürfe
Folgende Entwürfe sind in der Planungsphase entstanden
Entwürfe Dowager Gown |
Der letzte Entwurf hat mir dann letztlich zugesprochen und kam mir seltsam bekannt vor. Einige Zeit des Nachdenkens und des Stöberns später bin ich drauf gestoßen, welchem Kleidungsstück es ähnlich sieht. Ein Filmkostüm, dass für eines der nächsten "Bild des Monats" - Postings vorgesehen war. Aber dann gibt's es jetzt schon.
Schnittmuster
Nach einigen Studien der Bilder dieses Kleides, dem durchforsten des „Tudor Tailors“ und „Pattern of Fashion“ hatte ich meine Schnittidee zusammen.
Skizze für Schnittmuster |
Für die Ärmel dienten aus Janet Arnold’s „Pattern of Fashion“ das Kleid der Pfalzgräfin Dorothea Sabina von Neuburg (Nr.47, Foto 334) sowie bzw. noch mehr vom Young Girl’s Loose Gown (Nr. 55), das Janet Arnold zum Teil rekonstruiert hat.
Bei dessen Zeichnung kam mir auch die Idee, den Mantel zu schlitzen, sodass es nicht unbedingt notwendig ist, den Saum sehr weit zu machen. Das darunter getragene Kleid hätte so Platz, um sich „auszubreiten“.
Burda 6131 |
Die Schnittmuster für Kleid und Flügel wurden umgesetzt, angepasst und für gut befunden.
Material und Kosten
Als Futter hatte ich mir schwarzen Taft Jacquard (70% Viskose / 30% Polyester) besorgt und für den Außenstoff schwarzes Linetta (50% Baumwolle / 50% Polyester). Wie sich herausstellte war mein Kauf von jeweils 7 Meter mal wieder viel zu großzügig. Ich habe nur ca. 4 – 4,50 davon gebraucht. Kostenpunkt war jeweils 6,00€ pro Meter.
Schwarze BügelVlieseline hatte ich noch von einer anderen Nähaktion genügend vorliegen, so dass ich davon nichts kaufen musste.
In einem Anflug von Überlegungen im Restebasar bei uns in Simmerath habe ich noch Schulterpolster gekauft, die ich aber dann nicht verwendet habe. Irgendwann wird sich etwas für sie finden. Schwarzes Garn war auch noch genügend vorhanden. Verziert wurde nichts mit Borten oder Bändern, was aber noch in einigen Varianten vorhanden gewesen wäre.
Demnach komme ich auf aktuell ausgegebene Materialkosten auf 54,00 € für den Mantel, wenn ich von einem Stoffverbrauch von 4,50 Meter ausgehe.
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