Nachdem das Mantelteil fertig war, fehlten nur noch eines – Ärmel, meine guten, alten Freunde.
Aber der Überwurf sollte nicht irgendwelche einfachen Ärmel bekommen. Schließlich sollte er das eigentliche Kleid nicht vollständig verbergen.
Inspiration war mir nicht nur das Purple Senate Gowen aus Star Wars, sondern auch wieder Lucrezia Borgia aus der Showtime Serie. Sowie auch die bereits genannten Kleider aus „Pattern of Fashion“.
Ärmel-Inspirationen |
Ich würde die geplanten Ärmel als geschlitzt mit Flügeln bezeichnen. Fachlich nach meinem neu erworbenen Buch wären es wohl „Flügelärmel mit angesetzten Pagodenschultern in der Form eines Bogenkimonos“.
Meine Mutter hatte inzwischen noch mehr Ehrgeiz an dem Projekt gepackt als mich, so dass ich mit den Ärmeln nicht alleine war. Gemeinsam haben wir den Schnitt für die Ärmel ausgetüftel.
Um es uns etwas einfacher zu machen, haben wir letztlich auf das besagte Schnittmuster Burda Nr. 6131 zurück gegriffen.
Der Ärmel besteht aus zwei Teilen und verteilt sich proportional auf ¼ zu ¾ des Ärmels, da der Schlitz nicht an der Naht der Schulter ansetzt sondern weiter vorne.
Wings |
Vor den Ärmel hieß es aber erst sich um die Flügel kümmern. Sie waren mit vom Zuschnitt etwas zu spitz, weshalb ich sie beim zusammen nähen etwas abgerundet habe.
Sowohl Futter als auch Außenstoff erhielten Einlagen aus Vlieseline, wurden zusammen genäht und dann umgedreht. Die Seiten, die an die Schultern angesetzt wurden, blieben dabei offen.
Wings |
Dann wurden sie an die Schultern angesteckt. Ich habe die notorische Angewohnheit alles mindestens einmal, wenn nicht zwei Mal anzustecken und zu reihen, es mir anzugucken, ehe ich letztlich wirklich alles nähe. So auch mit den Flügeln. Immer erst mal gucken, wie es aussieht und wirkt. Dazu noch immer anprobieren.
Nachdem ich schon des öfteren Teile falsch zusammen gesteckt hatte und es erst nach dem nähen festgestellt habe, eine durchaus verständliche Vorgehensweise. Mit Helm ist einfach sicherer.
Erst Außenstoff zusammen nähen, dann das Futter. Beides rechts auf rechts legen und reihen. Begutachten und dann zusammen nähen. Wie bei den Flügeln bleibt auch bei den Ärmeln die Seite zu den Schultern offen.
Alles wieder schön reihen und dabei zusehen, dass das Futter ordentlich liegt – steppen. Das selbe wurde natürlich auch bei den Flügeln gemacht.
Mit Hilfe und Unterstützung meiner Mutter haben wir uns dann dem Anstecken der Ärmel gewidmet. Und der Problematik, dass sie schön fallen. Ganz konnten wir das Problem nicht beheben. Die Ärmel werden eine „Beule“ im Schlitz behalten. Rückwirkend haben wir überlegt, dass ein kugelförmiger Armansatz gar nicht notwendig gewesen wäre. Aber die Welt ist davon nicht untergegangen.
Wir haben etwas damit gekämpft Flügel und Ärmel in manierlicher Form an die Armausschnitte festzustecken und zu reihen, doch es ist uns geglückt. Meine Nähmaschine hat die Lagen von Stoff ebenfalls verkraftet – und dann war es doch wirklich fertig.
Dowager - Gown |
Benötigte Arbeitszeit: ca. 5 volle Tage, geplant war es als "mal eben schnell"
Dowager Gown im Einsatz: Oktober 2011 (Foto: Liriel) |
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