Willkommen

Vorrangig möchte ich hier meine Gewandung ein wenig zeigen. Vielleicht sogar die eine oder andere Beschreibung, wie ich sie gemacht habe oder woher die Idee oder Inspiration dazu stammt. Sicherlich werden sich hier auch andere Einträge und Bilder finden. Denn die Recherche für ein Kleid macht oft mehr Spaß als die wirkliche Umsetzung.
Wir werden sehen, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt ... und das Leben geht sowieso wie es will und nicht wie man selbst es gerne hätte ;-)

Dienstag, 18. September 2012

Neue Renaissance - Ärmel

Nächstes Wochenende bin ich auf einer Hofhaltungs-Con. Und was fällt der Renaissance-Dame von Welt eine Woche vorher ein?
Ich brauche neue Ärmel!
Also habe ich Sonntag Nachmittag damit begonnen, für mein rotes Renaissance-Kleid neue Ärmel zu machen.
Vorbereitung für neue Renaissance - Ärmel
Einen Schnitt hatte ich schnell, da ich schon einmal neue Schnürärmel gemacht hatte. Dieser stammt aus "Patterns for Theatrical Costumes". Kurz habe ich zwischen ganzen und einer besseren Variante meiner zwei-geteilten Ärmel geschwankt. Die Wahl fiel auf die ganzen – zumindest in der Länge. Jetzt versuche ich mich daran, dass sie in der Länge aus zwei Teilen bestehen. Also nicht am Ellenbogen geschnürt, sondern vorne und hinten.
Wie positioniere ich die Bänder für die Schnürung?
Problematisch wurde es bei der Wahl des Stoffes. Da das Renaissance aus gefärbtem Nesselstoff besteht, hatte ich natürlich kein Rot im passenden Farbton da. Mir sagte nichts in meinen Vorräten wirklich zu, letztliche fiel jedoch meine Wahl auf einen roten Polsterstoff, den ich ursprünglich mit dem Gedanken für ein Doublet gekauft hatte. Das ich aber wohl nie machen werde.
Am Sonntag wurde noch zugeschnitten und zumindest schon mal das Futter aus meinem Endlosbestand von nougatfarbenem Seidensatin versäubert.
Dann war es mir zu dunkel…



rotes Renaissance-Kleid mit blauen Ärmeln 
Lorenzo Costa the Elder
Portrait of a Lady with a Lap-dog c. 1500

Montag wollte ich eigentlich nur in meinem Stoffladen Garn kaufen … raus gekommen bin ich ohne Garn für den Roten Stoff, aber mit 60 cm blauem Stoff. Das Material kann ich nicht bestimmen, werde ich aber noch nachträglich erfragen. Er hat noch gemusterte Streifen, die ich aber in ähnlicher Form auf einem Gemälde entdeckt habe. Montag dann noch bis es zu dunkel wurde zugeschnitten, versäubert und den blauen Stoff mit Vlieseline verstärkt.
Heute habe ich dann die Teile zusammen gesteckt und vorsichtig die zugeschnittenen Bänder an ihre Positionen gesteckt. Als ich Sonntag ausgerechnet habe, wie viel Meter Band ich benötigen würde, habe ich das Ergebnis drei Mal nachgerechnet. Aber es blieb bei 11 Metern Band für die Schnürung.
Dann habe ich die Ärmel zusammen genäht, die Ecken eingeschnitten und umgestülpt. Leider haben sich ein paar Bänder von innen in die Nähe der Nähte geschummelt und wurden festgenäht. Aber alles in Bereichen, wo man die abgeschnittenen cm verkraften konnte.
Dann wurde noch ausgebügelt, die offenen Stellen zum umstülpen zugenäht …  Et Voilá! Nouveau manches! New Sleeves! Neue Ärmel.

neue Renaissance-Ärmel
Am Wochenende wird sich dann herausstellen, ob sie nicht zu weit, zu eng oder farblich auf Abneigung stoßen. Die anderen Ärmel werden natürlich auch mit auf Hofhaltung gehen ;-)

Material:
ca. 60 cm Seidensatin
ca. 60 cm blauer Stoff (Vorhangstoff?)
11 Meter rotes Band

Arbeitszeit: ca. 4 Stunden

Materialkosten: 
blauer Stoff: 7 €
Band: ca. 6 €
Seidensatin: vorhanden, ca. 1 €
Gesamtkosten: 14 €

Sonntag, 16. September 2012

How to ...

... follow a blog

Von einigen Freunden bin ich vor einiger Zeit angesprochen worden, wie dass mit dem Folgen eines Blogs funktioniert. Leider konnte ich ihnen da keine befriedigende Antwort geben, die ihnen weiter geholfen hätte.
Als ich beim Stöbern auf der "Blogger-Hilfe" über eine Anleitung gestolper bin, habe ich beschlossen, es für meine - hoffentlich regelmäßigen - Leser, die nicht als "Follower" gelistet sind, weiter zu geben.
Ich hoffe, dass sich dann die Liste ein wenig fühlt ;-)

Samstag, 15. September 2012

Pinterest

In der letzten Zeit bin ich weder zum nähen, noch zum posten … oder Emails beantworten oder sonst etwas gekommen. Mit ein Grund ist Pinterest, wo man vollkommen die Zeit vergessen kann, weil man hier und da und dort dann auch noch interessante Bilder findet, die man bei sich wieder „pinnen“ kann.  – Aber eigentlich ist mehr Buffy Schuld, durch deren sämtliche Staffeln ich mich derzeit gucken *hüstel* –

Pinterest funktioniert wie folgt:
Es ist eine Art Pinwand, wo man Bilder, die man im Internet finden, anpinnen kann. Macht man das via den „Pin it!“ – Button, den man sich im Browser installiert, kann nachverfolgt werden, von wo das Bild stammt.
Ich finde diese Idee ziemlich gut, denn so kann man Bilder für z.B. Projekte sammeln ohne sie sich auf dem Computer zu speichern und kann immer nachverfolgen, wo man sie gefunden hat. Und kann somit, wenn ich sie z.B. hier im Blog poste, die Quelle angeben.  (Das probiere ich hier dann gleich mal aus.)
Findet man auf Pinterest Bilder, die andere Benutzer schon gepinnt haben, bleibt die Ursprungsquelle erhalten.

Man kann sich da ziemlich verzetteln, wenn man einmal mit einer Suche beginnt. Oft findet man aber auch bestimmte Bilder mehrfach und noch mehrmals, wenn man nach etwas bestimmtes sucht, weil so viele Leute es entweder weiter gepinnt haben oder eben viele das selbe Bild im Internet gefunden haben. Mir hilft es aber sehr über Pinterest zu recherchieren, da im Grunde andere User schon „vorgefiltert“ haben und man nicht mehr so unendlich viel durchforsten muss als wenn man über Google sucht. Aber eine Suchmaschine für’s Internet an sich ersetzt es nicht.

So ... test mit einem Bild aus meiner Pinterest - Pinnwand für den Bliaut:

Bliautlacing found on Pinterest
Lacing a Bliaut

Source: flickr.com via H. on Pinterest


Wenn's hier drüber zu sehen ist, hat's wohl offenbar funktioniert ;-)

Ich bin jetzt nur ein bisschen stolz, dass es geklappt hat.

In diesem Sinne:


Sonntag, 9. September 2012

Bild des Monats - Tympanon Église St-Pierre de Collonges-la-Rouge

Bliaut im Tympanon Église St-Pierre von Collonges-la-Rouge, France
Das Tympanon der Église St-Pierre in Collonges-la-Rouge stammt aus dem 12. Jh. und ist wahrscheinlich ein Werk der Schule von Toulouse.

Für mich war bei dieser Arbeit ausnahmsweise einmal die Gottesmutter interessant.  Schon weil sie die einzige Frau im Tympanon ist.
Sie trägt - zumindest bilde ich mir ein, das zu erkennen - unter ihrem Umhang einen Bliaut.
Leider ist wegen des Umhangs nicht viel davon zu erkennen. Trotzdem ist es schön, einmal anderswo eine Figur zu finden, die einen Bliaut trägt, anstatt immer nur die beiden Figuren aus Chartre und St.Denis.

Die Kopfbedeckung kann ich nicht genau identifizieren und zuordnen, was aber auch daran liegt, das Kopfbedeckungen nicht wirklich mein Lieblingsthema ist, was Kleidung angeht.

Der Mantel / Umhang ist offenbar mit einen Borte oder ähnlichem abgesetzt. Ähnlich scheinen die Ärmel verziert zu sein.

Unten noch einige weitere Bilder:
Bliaut im Tympanon Église St-Pierre von Collonges-la-Rouge, France

Bliaut im Tympanon Église St-Pierre von Collonges-la-Rouge, France

Bliaut im Tympanon Église St-Pierre von Collonges-la-Rouge, France

Bliaut im Tympanon Église St-Pierre von Collonges-la-Rouge, France

Bliaut im Tympanon Église St-Pierre von Collonges-la-Rouge, France

Bliaut im Tympanon Église St-Pierre von Collonges-la-Rouge, France

Bliaut im Tympanon Église St-Pierre von Collonges-la-Rouge, France

Bliaut im Tympanon Église St-Pierre von Collonges-la-Rouge, France

Bliaut im Tympanon Église St-Pierre von Collonges-la-Rouge, France

Tympanon Église St-Pierre von Collonges-la-Rouge, France
Aus dem grünen Michelin Reiseführer über diese Kirche:
Die im 16. Jh. befestigte Kirche aus rotem Sandstein (11. und 12. Jh.) besitzt noch Spuren der Verteidigungsbauten, wie zum Beispiel der große quadratische Bergfried, der aus einem Wehrraum und dem umlaufenden Wehrgang besteht. Herausragendes künstlerisches Merkmal ist das Tympanon, dessen weißer Kalkstein aus Turenne sich deutlich von dem roten Sandstein abhebt, aus dem der Rest der Kirche besteht. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um ein Werk der Bildhauer der Schule von Toulouse. Am oberen Bildstreifen erkennt man Christus mit dem Heiligenschein umgeben von Engeln; am unteren Bildstreifen ist die von Leid gezeichnete Muttergottes mit den 11 Aposteln dargestellt. Eine weitere Besonderheit der Kirche und ein gutes Beispiel der Romanik des Limousin ist der Glockenturm aus dem 12. Jh. Er besitzt zwei quadratische Stockwerke mit Rundbogenfenstern und zwei darüberliegende Stockwerke mit achteckigem Grundriss, die von Dreiecksgiebeln eingerahmt werden. Im Innenraum findet man Veränderungen aus verschiedenen Epochen vor, wie z. B. die Seitenkapellen aus dem 14. und 15. Jh.