Willkommen

Vorrangig möchte ich hier meine Gewandung ein wenig zeigen. Vielleicht sogar die eine oder andere Beschreibung, wie ich sie gemacht habe oder woher die Idee oder Inspiration dazu stammt. Sicherlich werden sich hier auch andere Einträge und Bilder finden. Denn die Recherche für ein Kleid macht oft mehr Spaß als die wirkliche Umsetzung.
Wir werden sehen, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt ... und das Leben geht sowieso wie es will und nicht wie man selbst es gerne hätte ;-)
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Sonntag, 6. Januar 2019

Bild des Monats - Opferszene - Karnaktempel

Karnak Open Air Museum  / Opferszene
Ort: Luxor, Tempel von Karnak, Open Air Museum

Hergestellt:  Neues Reich (?)

Herstellungsort: unbekannt / vermutlich Luxor
Material: Stein
aufgenommen: 8. Oktober 2018
  












Über diese Bild bin ich beim Sortieren der Urlaubsbilder aus Oktober gestolpert. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich bemerkt hatte, dass die Katze dort neben dem Reliefblock saß.

Das Relief zeigt Pharao Seti I. (glaube ich) bei der Opferung. Leider ist all das Wissen, welches unser Guide uns so wunderbar vermittelt hat, schon wieder zu Teilen entschwunden.
Mit der linken Hand bietet er den Göttern bzw. dem Gott Weihrauch in einem Räuchergefäß dar. Mit der rechten bietet er auch etwas dar, aber ich weiß nicht mehr was es war. Wasser wäre zu profan, und ich meine mich zu erinnern, dass die Darstellung als Perlen und auch die Art des Gefäßes signalisiert, um welche Opfergabe es sich handelt.

Der Pharao trägt einen traditionellen Schurz, einen Halskragen und die Krone von Ober- und Unterägypten. An seinen Oberarmen sind Armreifen zu erkennen.
Die Kartuschen oben rechts sollten den Namen des Pharao angeben, jedoch bekomme ich es nicht hin, ihn daran zu identifizieren.

Karnak Open Air Museum


Das Open Air Museum im Karnak Tempel in Luxor befindet sich linker Hand, wenn man vor dem Säulenhof links abbiegt und den Vorhof verläßt. Man benötigt eine extra Eintrittskarte, aber diesen Zusatz ist das Open Air Museum alle Male wert. Zu Beginn hat man vielleicht nur ein Feld von Bruchstücken, aber die Reliefs auf diesen Bruchstücken sind wunderschön. Und im Gegensatz zu den Reliefs in den Tempeln auf Augenhöhe und damit sehr angenehm zu betrachten.
Hat man dieses Feld von Bruchstücken passiert, erreicht man den Bereich, in dem einige Schreine rekonstruiert wurden. Darunter die Rote Kapelle der Hatschepsut.
Da die Touristenströme diesen Weg nicht finden, da sie keine Zeit haben oder nicht einmal wissen, dass es dieses Open Air Museum gibt, hat man dort zudem noch eine angenehme Ruhe.

Weiße Kapelle von Seostris I. / Open Air Museum Karnak


Nachtrag
Das ich nicht wusste, welcher Pharao dargestellt wird, hat mich gefuchst und ich bin die Königslisten durchgegangen, die ich im Internet finden konnte.
Obwohl die Kartuschen unvollständig sind, tendiere ich dazu, dass es sich um Amenophis III. handelt.

Recherche auf pharao.se


Samstag, 4. März 2017

Bild des Monats - The Tarkhan Dress

The Tarkhan Dress - Petrie Museum London

Ausstellungsort: Collection of the University College London (UCL) Petrie Museum of Egyptian Archaeology

Hergestellt:  3482-3102 BC (Per First-Dynasty) [mit  95% Genauigkeit mit der Radiocarbon Methode im Februar 2016 datiert]

Fundort: Tarkhan [50 km südlich von Kairo]; gefunden 1913 von Flinders Petrie [FundNr. UC28614B]

Material: handgewebtes Leinen

Besichtigt: 01.11.2016









Die Geschichte dieses Kleidungstückes ist ein bisschen abenteuerlich und es hätte durchaus sein könnten, dass es trotz des Fundes "verloren" gegangen wäre.

The Tarkhan Dress - Petrie Museum London
1913 wurde es von Flinders Petrie auf einem Friedhof der 1.Dynastie in Tarkhan gefunden. Er fand einen "Haufen an Leinen" in Mastaba 2050. Im Gegensatz zu seinen anderen Archäologie-Kollegen hielt er Leinen-Kleidung nicht für nutzlose Funde. Die Funde wurden nach London zur weiteren Analyse geschickt … und darauf mussten sie bis 1977 warten.
Es war Rosalind Janssen, die Kurator Assistentin (Assistan Curator), die das Tarkhan Leinen 1977 wieder entdeckte und seine Bedeutung richtig einschätzte.
Die Textilkonservatorin Sheila Landi  des Victoria & Albert Musseum gelang es aus "dem Haufen Leinen" das Kleidungsstück zu Tage zu fördern.
Es wurde sorgfältig konserviert, auf Crepeline genäht und auf ein Model "montiert", damit es so gezeigt werden kann, wie es im Leben vom Besitzer getragen wurde.

The Tarkhan Dress - Petrie Museum London
Man mag sich gar nicht vorstellen, was hätte geschehen können, wenn es in seinem Karton nicht sicher vor dem Verfall aufbewahrt gewesen wäre oder noch länger unentdeckt geblieben wäre.

Es wurde anhand anderer Fundstücke der Tarkhan Grabungsstätte auf 3100 -2890 BC datiert. Da man in den 70ern für eine Radiokarbondatierung noch ein großes Stück Leinen benötigt hätte, sah man von dieser Datierungsmethode ab. Durch Tests anderer Gegenstände wurde das Tarkhan Dress später  in die Zeit der 5. Dynastie eingeordnet.
Die Untersuchungen von 2015 bis 2016 korrigierten die zeitlich Einordnung. Mit der oben genannten Zeit der Herstellung ist es wesentlich älter als nach ersten Schätzungen angenommen und ist somit wirklich das älteste gewebte und genähte Kleidungsstück der Welt.



The Tarkhan Dress - Petrie Museum London
Es handelt sich bei diesem Kleidungsstück um ein schmales, langärmliges Kleid mit gefälteten Ärmeln und Oberteil. Das Kleid hat einen V-Ausschnitt und wurde aus drei Stücken aus robustem handgewebten Leinen gefertigt. Da der Saum fehlt, weiss man nicht, ob es ein langes oder ein kürzeres Kleidungstück. Aber seine Abmessungen würden darauf hindeuten, dass es einem junger Teenager oder eine schlanke Frau passte.

Gebrauchsspuren am Kleidungsstück ließen darauf schließen, dass das Kleidungsstück von seinem Besitzer getragen wurde und nicht extra für das Grab hergestellt wurde. Es wurde "auf rechts gedreht" gefunden.

[Freie Übersetzung von: Rediscovering the Tarkhan dress; Link: https://ucldigitalpress.co.uk/Book/Article/3/20/84/
und Ergänzungen aus: Tarkhan dress - UCL Museums Top Ten Objects: Petrie Museum; Link: http://www.ucl.ac.uk/museums/petrie/about/collections/objects/tarkhan-dress ]

Es war beeindruckten, im letzten November diesem Kleidungsstück gegenüber zu stehen. In einem winzigen Museum mitten in der quirligen Universität von London. Leider steht es nicht so, dass man es gut fotographieren kann. Daher habe ich es nicht aus allen Richtungen und Winkeln fotographiert und die schützende Glasscheibe reflektiert.

The Tarkhan Dress - Petrie Museum London
Weitere Infos über die Datierung:
Dressing for the Ages by JARRETT A. LOBELL

The Tarkhan Dress - Petrie Museum London

The Tarkhan Dress - Petrie Museum London



The Tarkhan Dress - Petrie Museum London

The Tarkhan Dress - Petrie Museum London

The Tarkhan Dress - Petrie Museum London

The Tarkhan Dress - Petrie Museum London

The Tarkhan Dress - Petrie Museum London

The Tarkhan Dress - Petrie Museum London


The Tarkhan Dress - Petrie Museum London


Sonntag, 5. Juni 2016

Bild des Monats - The Lady and the Unicorn




The Sense: Smell
Im April war mein Stop in Paris mit mehr Erfolg gekrönt als der frustrierende Stop in Angers.

Am Sonntag besuchte ich - leider erst gegen 16 Uhr - das Museé de Cluny. Oder wie es inzwischen heißt: Musée national du MoyenÂge, untergebracht im Palast Hôtel de Cluny, Pariser Unterkunft der Abtei von Cluny. Erbaut wurde der Palast über und um die Reste der alten römischen Thermen von Lutetia.

Hauptgrund für den Besuch im Museum war der Zyklus von Wandteppichen der "Die Dame und das Einhorn" zeigt. Die Teppische entstanden zum Ende des 15. Jahrhunderts. Jedoch nicht in Frankreich, sondern - wie so viele Wandteppiche - in Flandern.

Was ich eben erst herausgefunden habe, bzw. was mir vollkommen entfallen war, ist, dass einige der Teppiche im Gryffindor Gemeinschaftsraum hängen. Vermutlich fand ich den Raum in den Filmen deshalb immer so gemütlich.

The Sense: Taste
 
The Sense: Touch




















Obwohl ich erst gegen 16 Uhr im Museum war, hatte ich doch genügend Zeit für die Teppiche - und all die Sachen vorher. Nur für die letzten Räume war nicht mehr so viel Zeit, da das Museum um 17:45 Uhr schloß. Ich habe mich genüßlich darin ausgetobt, Detailaufnahmen der Kleidung der Dame/n zu machen. Das die Damen ab und an eher Gesichtsschabracken ähneln, ist mir erst viel später auf den Bildern aufgefallen. Die Kleidung der Damen hat mich so abgelenkt. ;-)

Saal "The Lady and the unicorn"
 Wikipedia über über den Teppich-Zyklus:

The Lady and the Unicorn (French: La Dame à la licorne) is the modern title given to a series of six tapestries woven in Flanders from wool and silk, from designs ("cartoons") drawn in Paris around 1500.[1] The set, on display in the Musée national du Moyen Âge (former Musée de Cluny) in Paris, is often considered one of the greatest works of art of the Middle Ages in Europe.

Five of the tapestries are commonly interpreted as depicting the five senses – taste, hearing, sight, smell, and touch. The sixth displays the words "À mon seul désir". The tapestry's meaning is obscure, but has been interpreted as representing love or understanding. Each of the six tapestries depicts a noble lady with the unicorn on her left and a lion on her right; some include a monkey in the scene. The pennants, as well as the armour of the Unicorn and Lion in the tapestry bear the arms of the sponsor, Jean Le Viste, a powerful nobleman in the court of King Charles VII. However, a very recent study of the heraldry appears to lend credence to another hypothesis - previously dismissed - that the real sponsor of the tapestry is Antoine II Le Viste (1470-1534), a descendant of the younger branch of the Le Viste family and an important figure at the court of Charles VIII, Louis XII and François I.[2]
À Mon Seul Désir

The tapestries are created in the style of mille-fleurs (meaning: "thousand flowers").
The tapestries were rediscovered in 1841 by Prosper Mérimée in Boussac castle (owned at the time by the subprefect of the Creuse) where they had been suffering damage from their storage conditions. In 1844 the novelist George Sand saw them and brought public attention to the tapestries in her works at the time (most notably in her novel Jeanne), in which she correctly dated them to the end of the fifteenth century, using the ladies' costumes for reference.[3]

Nevertheless, the artefacts continued to be threatened by damp and mould until 1863, when they were brought to the Thermes du Cluny in Paris. Careful conservation has restored them nearly to their former glory. They are presently on display in the Musée de Cluny (Musée du Moyen-Âge), Paris.

The Sense: Hearing
The Sense: Sight


 Weitere Bilder der Wandteppich

Bild des Monats: Juni - The Lady and the unicorn






Sonntag, 17. April 2016

Bild des Monats: Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud



Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud

Die kleine Kirche von Saint-Loup-de-Naud hat zwar ein "kleines" Portal, doch wurde es stark vom Portal der Kathedrale von Chartres beeinflusst. Auf der Linken Portalseite trägt die einzige Dame der Gewändefiguren einen schönen, detailiert ausgearbeiteten "Bliaut Gironé", wie Janet Snyder diese Art des Bliaut in ihrem Buch bezeichnet.
Die Ärmel dieses Bliaut sind zunächst eng anliegend, um dann vor dem Handgelenk zu langen Hängeärmeln zu werden, die zwischen Knie und Knöchel enden. Die rechte Seite der Figure wird teilweise von einem Mantel bedeckt, der mit einer Fibel am Bliaut befestigt wurde.
Der typische doppeltgeschlungene Gürtel - ceinture - wird bei dieser Figur mit einem luftigen Doppelknoten geschlossen.
Der tief geschnittene Ausschnitt ist mit einer breiten Borte verzierte und wird von einer quadratischen Brosche gehalten.
Das Unterkleid, die Chemise, scheint aus einem sehr fein und weich gewebten Material zu sein. Sie hat einen runden Halsausschnitt und fällt in kleine Falten. Eine Schnürrung ist nicht zu erkennen.
Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud


Mehr zur Kirche von Saint-Loup-de-Naud:

Saint-Loup-de-Naud

Saint-Loup-de-Naud

Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud

Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud

Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud

Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud

Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud

Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud

Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud

Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud

Courtly Lady - Saint-Loup-de-Naud
Alle Bilder der Figur Album: Bild des Monats: April 2016