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HF 039
Polish Princess; 17.Jh. |
Vor rund zwei Jahren habe ich diesen Artikel begonnen, mit
der Intention, einen Kleidungs-Leitfaden für unser Darkover-Larp zu schaffen. Doch habe
ich mich nie dazu durchgerungen, ihn auf der Con-Page oder auf meiner eigenen
Seite zu veröffentlichen. Schon weil ich das Gefühl hatte, dass er nicht ganz
fertig ist. Das ist er eigentlich immer noch nicht, denn u.a. habe ich die Kleidung innerhalb
der Türme noch nicht darin behandelt.
Nach kleinen Überarbeitungen und Erweiterungen bin ich der Meinung,
dass der Artikel jetzt jedoch nicht länger auf meiner Festplatte schlummern
sollte.
Also, hier eine Auseinandersetzung mit der Kleidung von
Darkover anhand von Zitaten aus den Büchern.
Historische Epochen als Vorlagen für die Regionen Darkovers?
„... Ist das ein
darkovanisches Eingeborenen-Kostüm?“
Kerwin zuckte zusammen.
Darkovanisches Eingeborenen-Kostüm
wer ebenso wie die darkovansiche Sprache
ein Konzept, dass es nur in den Vereinfachungen der Außenseiter aus dem
Imperium gab. (...) und in der Kleidung gab es auf Darkover gewaltige
Unterschiede, von den Seiden und feingesponnenen Tuchen der Tieflande bis zu
dem groben Leder und den ungefärbten Fellen der fernen Berge.
Ellers und Jeff Kerwin in „Die Blutige Sonne“
(überarbeitete Fassung)
Um sich mit darkovanischer Kleidung zu beschäftigen, sollte
man immer im Gedächtnis behalten, dass Darkover ein kalter Planet ist. Das
Klima ist nicht mild, die Sommer sind kaum wärmer als sagen wir 15°C und ein
Sprichwort sagt, dass es Hochsommer ist, wenn es zehn Tage lang nicht geschneit
hat.
Demnach hat Darkovers Kleidung eine primäre Aufgabe:
Seinen
Träger vor der Kälte zu schützen!
Und dies nicht nur außerhalb des Hauses, sondern auch
innerhalb, denn wie oft rümpfen die Darkovaner über die Terranan die Nase, dass
sie Energie mit dem Heizen ihrer Gebäude verschwenden anstatt sich warm genug
anzuziehen?
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HF 030
Young Girl of Cologne
1581 |
Der zweite Aspekt, denn man bei darkovanischer Kleidung
beachten muss, betrifft nur die Kleidung der Frauen: das Gebot der
Schicklichkeit und des Anstandes.
Es ist verpönt den Nacken oder Bein zu zeigen.
Damit fällt so manches Kleidungsstück, das man für andere
Fantasy – Genre gebrauchen kann, aus.
Verabschiedet euch auf Darkover von bauchfreien oder schulterfreien
Blusen, verabschiedet euch von engen Röcken oder solchen, die nicht bis zum
Knöchel gehen. Verabschiedet euch von der Vorstellung, als Frau Hosen tragen zu
können.
Zumindest wenn ihr mit Respekt behandelt werden wollt. Denn
solche Kleidung tragen nur Gre’zalis oder Schwertschwestern. Und die genießen
nicht unbedingt den Ruf, ehrbare Frauen zu sein.
»Respekt? Für Frauen in Hosen mit durchbohrten Ohren? Ich würde sie
behandeln, wie es alle Frauen verdienen, die sich nicht an den ihrem Geschlecht
gebührenden Anstand halten! «
Bard di Asturien über Schwertschwestern in „Die Zeit der hundert Königreich“
Ihr loses Gewand war an der
Kehle nicht zusammen gesteckt, so dass er das Tal zwischen ihren Brüsten sehen
konnte (...)
(Jeff) (...) musterte sie finster (...):
„Hebe dich hinweg, du Tochter einer
Bergziege, und verberge deine Schande anderswo (...) Wo ist der Stolz der
Cahunga geblieben, Schändliche?“
Jeff Kerwin Begegnung mit einer Tavernendirne in „Die
Blutige Sonne“ (überarbeitete Fassung)
Wenn man die Bücher liest, stellt man Schwankungen in der
Art der Kleidung fest, je nach dem in welcher Region Darkovers man sich
befindet.
Die Kleidung der Menschen in den Hellers wird meist als
gröber und einfach als die in den Tiefländern beschrieben. Oder zumindest
meinen die Menschen in der Ebene, dass die Hellers-Bewohner sich
Hinterwäldlerisch kleiden. Das sie so zu sagen nicht up-to-date sind, was die
Mode angeht.
Da passt unser Spruch auf der Con ganz gut, der jedes
außergewöhnliches Kleidungsstück erklärt: „Das ist Mode in Thendara!“
Besonders gut kommt dieser Unterschied zwischen
Bergbewohnern und Tiefland in „Die Erben von Hammerfell“ zur Geltung. Wobei
dort zudem noch in einem gewissen Grad Standesunterschiede mit einfließen.
Conn war auf seinen schönen neuen Anzug, der aus haltbarem Tuch
und ordentlich genäht war, stolz gewesen. Doch jetzt verglich er ihn mit der
Kleidung anderer junger Männer seines Alters, und es kam ihm bald zu Bewußtsein,
daß er darin wie ein Bauer aussah. Denn niemand trug so etwas außer ein paar
älteren Landleuten mit Dreck an den Stiefeln.
Conn auf seinem Weg nach Thendara in „Die Erben von
Hammerfell“
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HF 042
King Charles I
1625 |
»Wir müssen dir sofort
Kleidung anfertigen lassen, die deiner Stellung angemessen ist. Ich werde noch
heute Nachmittag meinen Schneider benachrichtigen.«
Das brachte Conn aus der Fassung. Hatte sein Bruder überhaupt keine Manieren?
Er erklärte steif: »Dieser Anzug ist neu und von gutem Tuch. Es wäre eine Verschwendung,
ihn nicht zu tragen.«
»Verschwendet braucht er nicht zu werden, schenke ihn dem Butler, zu seiner
Stellung paßt er«, unterstützte Erminie ihren Sohn Alastair.
»In den Hellers wird er für mich gut genug sein«, sagte Conn stolz. »Ich bin
kein Stadtfatzke!«
Alaistar, Conn und Erminie in „Die Erben von Hammerfell“
Aufgrund der Beschreibungen der Kleidung in den
verschiedenen Büchern, die in verschiedenen Regionen spielen, kann man diesen
Regionen grob historische Epochen unserer Zeit zuordnen.
Da die Geschichten meist in den Kreis der Comyn spielen,
kann für die Kleidung des einfachen Volkes kaum etwas mehr gefunden werden als
Worten wie „die schlichte Kleidung des Volkes“. Da ist dann Improvisation
gefragt – oder Kombinationsgabe in Sachen Region und Epoche.
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HC Volk 1 |
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HC Volk 2 |
Hat man „Die Erben von Hammerfell“ gelesen, wird man nicht
umhin kommen, die dort in Thendara beschriebene Kleidung mit der des Barock
oder Rokoko zu vergleichen. Hier eine Kostprobe von Gavin Dellerays Kleidung:
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BS 325
French Middle Class
1790-1792 |
Gavin war (...) gekleidet nach der allerneuesten Mode. Seidene
Kniehosen ließen die wohlgeformten Beine in ihren eleganten Strümpfen sehen,
sein Brokatjackett war aus feuerfarbenem Satin, und Feuersteine schmückten den
hohen Kragen seines Hemdes.
Sein Haar war, wie es gerade als schick galt, auf beiden Seiten zu
Korkenziehern frisiert, so daß es kaum noch natürlichem Haar ähnelte, sondern
ebenso gut eine steife Perücke hätte sein können, und in Streifen von
Regenbogenfarben gefärbt.
aus: „Die Erben von Hammerfell“
Ebenso passt die gesamte Beschreibung der Gesellschaft
Thendaras mitsamt der Oper sehr gut zum Rokoko. Ich konnte mir beim lesen
Vergleiche mit dem Film „
Amadeus“ von 1984 nicht verkneifen. Das Buch erschien 5
Jahre nach der Veröffentlichung des Films.
In „Die Kräfte der Comyn“, gut und gerne 500 Jahre später,
ist die Kleidung etwas schlichter geworden, wenn auch nicht im Wesentlichen
anders.
Seine Kleidung bestand aus einem rostfarbenen Hemd, einer
Lederweste mit Verschnürung und kniehohen Lederstiefeln über einer eng sitzenden
Hose. Mehr überraschte Larry die Tatsache, dass am Gürtel des Jungen in einer
abgewetzten Lederscheide ein kurzer Stahldolch hing.
Kennard Altons Kleidung in Thendara in „Die Kräfte der
Comyn“
Bedenken muss man bei diesem Vergleich jedoch auch, dass
Gavin Delleray ein gefeierter Opernsänger und Komponist ist und Kennard Alton
ein Junge von 12 Jahren, der eigentlich aus den Kilghards stammt.
Die Beschreibung von Gavin Dellerays Kleidung ist wohl die
für Thendara prägendste in den Büchern. Und so sind es Rüschenhemd, Kniebundhose,
Weste und Jacke die einem Mann aus Thendara – und damit einen Mann von Welt? –
auszeichnen.
Dürfen wir einen solchen Herren von Welt vorstellen,
wie er im November 2007 auf dem Plot erschienen?
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Charakter: Hayden Elhalyn;
seines Zeichens Paradisvogel, Dichter und Lebemann in Thendara |
Auch wenn die Beschreibung von Kleidung in den Büchern meist
nicht viel mehr her gibt als die Farbe oder grobe Form, bekommt man in „An den
Feuern von Hastur“ einen guten Einblick in die Kleidung einer Comynara, als
Leonie Hastur erfährt, dass es in Arilinn keine Diener gibt:
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BS 026
Noble Lady of Northern Germany
1581 |
Diese Mitteilung war für
Leonie ein kleiner Schreck, was Fiora nicht besonders überraschte. Die
Hastur-Tochter hatte sich noch nie im Leben ohne eine Dienerin beholfen. „Muss
ich mich dann allein anziehen?“ fragte sie und seufzte.
Sie dachte an ihre komplizierten Kleider mit Verschnürungen auf dem Rücken, mit
langen Reihen von Haken und Ösen oder Knöpfen, an Mieder, die so und nicht
anders angezogen werden mussten, und an die Schichten von Unterröcken. Es war
schwer, an sie heranzukommen, und noch
schwerer war es, selbst mit Hilfe einer Dienerin, sie richtig zu schließen.
aus: „An den Feuern von
Hastur“
Führt man sich die Ankleideszenen aus den Filmen
„
Gefährliche Liebschaften“ oder „
Elizabeth“ vor Augen, weiß man, vor welchen
Problemen Leonie Hastur ohne Diener steht. Inzwischen kenne ich Leonie Hasturs Problem selbst zur genüge, ob nun als diejenige, die Hilfe benötigt oder als diejenige, welche hilft.
Die oben aufgeführte Textstelle ist wohl mit eine der ausführlichsten Beschreibungen
von Kleidung, die es in den Büchern gibt. Es lässt eine weite Spanne an Epochen
zu, auf die eine solche Beschreibung passt. Begonnen bei der Frührenaissance
bis hin zum späten 18.Jahrhundert oder sogar bis zum 19. Jahrhundert.
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HC: Frauenkleider verschiedener Epochen |
Wobei doch wohl jeder von uns davor zurückschreckt zur
Kleidung Darkovers eine Krenoline (im Umfang der späten 1860er Jahre) oder Tornüre
zu zählen. Aber auch der Empire und Regency Stil passt nicht so ganz zur Darkover.
Oder könntet ihr euch folgende Arten von Kleidern auf
Darkover vorstellen?
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HC2 - Frauenkleidung zwischen 1770 und 1880 |
Was aber trägt man sonst in den Tieflanden?
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HF 032
Grand Swiss Personage
1581 |
Sicherlich ist
es ähnlich dem in Thendara, wenn auch nicht ganz so ausgefeilt. MZB hält sich
da in den Beschreibungen recht bedeckt. Aufgrund der vielfachen Hinweise, dass die
Kleidung in den Bergen gröber und einfache ist, weniger ausgefeilt sondern den
Lebensbedingungen angepasst, kann man für die Tieflande eine ausgeklügeltere
Kleidung erwarten, die aufwendiger erscheint.
So passt dann in dieses Bild für die Tieflande als Epoche in
gewissem Sinne die Renaissance bis hin zum erwähnten Rokoko sowohl für den Mann
als auch für die Frau. Wobei in meinen Augen ein darkovanischer Mann doch keine
„Strumpfhosen“ oder ausladende Pumphosen tragen würde. Aber das ist nur meine Meinung.
Wie aber sieht dann ein Darkovaner aus den Bergen aus, wenn
die Tiefländer den ganzen Chic für sich verbucht haben?
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BS 043
Carolingians
700-800 |
Einfacher, schlichter, bäuerlicher, würde man wohl sagen.
Es wird von Leder gesprochen, von ungefärbten Fellen und
Wolle, von Karomustern und von Breeches.
Oft drängt es sich auf, dass die
Hellersbewohner auch Kilts tragen würden, doch habe ich die einzige Textstelle,
in der ein Kilt erwähnt wird, nur in „Die Schattenmatrix“ finden können. Und selbst
diese Textstelle gibt her, dass der Kilt kein gewöhnliches Kleidungsstück ist,
sondern nur bei einem besonderen Anlass getragen wird.
Die Erwähnungen der Kilts am Ende von „Die Landung“ lasse
ich dabei außen vor.
Dom Aldaran war gerade hereingekommen, er trug den großartigen
Kilt, den seine Domäne gelegentlich vorführte. An seinem breiten Gürtel hing
eine schwarzweiße Felltasche, und ein Schwert baumelte an der linken Seite.
aus: „Die Schattenmatrix“
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HC1 153
England ca.1500 |
Die Mitglieder Neu
Hebriden Gruppe stammten aus Schottland, vorzugsweise wohl von den Hebriden und
erträumten sich eine urtümliche Lebensweise auf dem Planeten, zu dem sie
auswanderten. Eine Romantisierung des 18. Jh. in den schottischen Highlands? So
etwas lässt die Beschreibung am Ende von „Die Landung“ vermuten. Das dort gezeichnete Bild
erscheint mir zu kitschig, als das ich die Kilts in diesem Buch ernst nehme.
Aber sehen wir uns weitere Beschreibungen von Kleidung in
den Bergen an, derer wir habhaft werden können und die uns einigermaßen etwas
bringen.
Es waren vier, große, hellhaarig (Männer) und in mehrere
Schichten schwerer Kleidung eingehüllt: weite Hosen, Mäntel, die bis zur Mitte
des Oberschenkels reichten, hohe Stiefel. Sie trugen das Haar lang, und einige
von ihnen waren bärtig, was auf Ysaye einen seltsamen Eindruck machte, denn an
Bord hatte niemand einen Bart.
aus: „An den Feuern von
Hastur“
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BS 130
German magistrate & knight
1/3 of 16th Century |
Selbst in den alten Rauhleder - Reithosen und dem verblichenen
Wams, das er während der Belagerung getragen hatte, war er hübsch gewesen.
Aber jetzt hatte er prächtige Kleidungsstücke angelegt: Feuersteine hingen
blitzend an seinem Hals und ein juwelenbesetztes Schwert an seiner Seite.
Donals Haar war gelockt, an seinen Fingern funkelten Ringe. Er sah stattlich
und fürstlich aus. Dom Mikhail, in einem langen, pelzbesetzten, dunkelgrünen
Umhang mit weiten Ärmeln und einem juwelenbesetzten Gürtel gekleidet, wirkte
stolz, aber auch gütig.
Beschreibung Donal Dellerays zu seiner Hochzeit mit Dorilys Aldaran in „Die Herrin der Stürme“
Die Kleidung war für das Wetter hier und die unzureichende
Heizung geeignet. Ein Feuer brannte im Kamin, obwohl man nicht behaupten
konnte, dass es das Zimmer richtig erwärmte. Nach langem Zögern, (...) legten
(sie) die Eingeborenenkostüme an.
Entweder das, oder sie würden sich erkälten. Ysaye war froh über die langen,
schweren Röcke und Unterröcke (...). Es gab ganze Schichten von inneren Röcken
und Unterjacken aus Flanell, verdeckt von Blusen und äußeren Röcken aus Wolle
in verschiedenen Karomustern. Gewöhnt an Jacke und Hose ihrer Uniform, fragte
sich Ysaye, wie sie sich so angezogen noch bewegen sollte.
aus: „An den Feuern von Hastur“
Wägt man ab, wo Asturias liegt oder für welchen Anlass Bard
di Asturien gerade seine Kleidung trägt, passt auch sie gut in das Bild der
Bergbewohner
Auch hatte er (Paul) noch nie einen Mann so angezogen gesehen
wie den mit seinem Gesicht, mit Sachen aus schwerer Wolle und Leder: eine
geschnürte Lederweste, darunter eine Jacke aus ungebleichter Wolle, lederne
Breeches, hohe Stiefel.
Beschreibung Bards in „Die Zeit der hundert Königreiche“
Könnte man einen wirklichen Vergleich zwischen Tiefland und
Bergen ziehen, was die Kleidung angeht, so drängt sich mir ein wenig der
Vergleich des Georgianischen Englands auf.
Das Tiefland ist der feine englische
Adel, die Berge die verklärten Schotten. Würde es passen? Vielleicht. Zumindest
was Rüschen und Karomuster angeht.
Beim durchsehen der verschiedensten Sammlungen an
Zeichnungen von historischer Kleidung erscheinen mir inzwischen die
Darstellungen von Kleidung aus Polen, Russland sowie Skandinavien für das
darkovansiche Hochland sehr viel passender. Auf den gefundenen Zeichnungen ist die
Kleidung dieser Regionen neben dem schmückenden und repräsentativen Aspekt vor
allem auf eines gelegt:
Seinen Träger zu wärmen!
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HF: Winterliche Kleidung |
Eine wichtige Tatsache, die wohl auch die Funktion der
Kleidung in den Hellers und Kilghards ausmacht. Wenn nicht gar auf ganz Darkover.
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BS: Winterliche Kleidung |
Besonderheiten bei der Kleidung der Comyn
Es gibt auch noch ein paar Besonderheiten neben der Qualität,
welche die Kleidung eines Comyn von einem normalen Darkovaner unterscheidet.
Dann stand er auf und legte die gewöhnliche Kleidung eines Edlen
der Reiche an. Zum ersten Mal seit sechs Jahren trug er nun wieder ein Schwert.
Allart Hastur beim verlassen von Nevarsin in „Herrin der
Stürme“
Dieses Zitat macht deutlich, das jeder Comyn, egal von welchem
Rang und egal für welchen Anlass er gekleidet ist, ein Schwert trägt. Es zeigt
sich immer wieder in den Büchern, dass die Comyn immer ihr Schwert tragen: zur
Hochzeit, zum Ball, zur Ratssitzung, ja selbst als Damon Ridenow angeklagt
wird, legt er sich sein Schwert um, als er vor seine Ankläger tritt.
Eine andere Besonderheit bei den Comyn ist, dass sie ihr Haar nicht bedecken, wie wir es vor allem bei den Frauen vergangener Epochen kennen. Womit bei allen Zeichnungen die für Darstellungen darkovanischer Kleidung passend wären, die Kopfbedeckung immer unpassend ist.
Mesyr erklärte ihm, er dürfe keine Kopfbedeckung tragen; die Com’yn, ganz gleich, ob Männer oder
Frauen, trügen ihr rotes Haar voll Stolz, und es schütze sie vor zufälligen
Beleidigungen oder Ungerechtigkeiten.
aus: „Die Blutige Sonne“
Edelsteine
Immer wieder wird davon gesprochen, dass Gegenstände mit
„Feuerstein“ geschmückt sind. Dies wird kein Feuerstein sein, wie wir ihn
kennen, nämlich Flint, sondern eine Art Rubin, was dem Edelstein im Englischen den
Namen „Firestone“ einbringt.
Zusammenfassung
Was beinhaltet die Kleidung eines Comyn oder was macht sie
aus?
Bei den Frauen
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HF 041
Wife of a Polish Citizen
17.Jh. |
- Vorgaben der
Schicklichkeit
- Sie bedeckt den Nacken
- Ist bis zur Kehle
geschnürrt
- Bedeckt die Knöchel
- Eine respektable Frau
zeigt nicht ihre Beine -> trägt keine Hosen
- Material
- Flanell für Unterkleidung
- Wolle
- Seide
- Feines Tuch
- Kleidungsstücke
- Unterröcke
- Unterjacke
- Blusen
- Mieder
- Röcke
- Jacke
- Schürze (z.B. von Ellemir
getragen)
- Hausschuhe bzw.
Hausstiefel (vor allem Bergland)
- Besonderheiten
- Eine Comynara bzw. eine
Leronis trägt keine Kopfbedeckung bzw. das rote Haar wird nicht verborgen
oder verdeckt sondern sollte gut sichtbar sein.
- Eine respektable Frau
durchbohrt sich nicht die Ohren -> trägt sie ergo auch keine Ohringe?
- Eine respektable Frau
schminkt sich nicht
- Die Kleidung wird häufig
in mehreren Schichten getragen
Nach der in den Büchern beschrieben Kleidung tragen
darkovanische Frauen zweitteilige Kleidung. Sprich Röcke und Blusen, keine
durchgehenden Kleider. Die große Anzahl von Unterröcken findet in den Büchern
mehrfach Erwähnung. Weshalb für Darkover Kleidung aus dem Mittelalter entfallen
würde oder nur in einem begrenzten Rahmen passend wäre.
Bei den Männern
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HF 057
Peter the Great, Czar of Russia
1721 |
1.
Thendara
& Tiefland
1.1. Material
1.1.1. Feine
Stoffe
1.1.2. Seide
1.1.3. Brokat
1.1.4. Satin
1.1.5. Leder
1.2. Kleidungsstücke
1.2.1. Kniehosen
1.2.2. Strümpfe
1.2.3. Hemd
mit Kragen
1.2.4. Weste
1.2.5. Eng
sitzende Hose
1.2.6. Kniehohe
Stiefel
2. Bergland
2.1 Material
2.1.1
Haltbares Tuch
2.1.2
Schwere Wolle
2.1.3
Leder
2.1.4
Rauhleder
2.1.5
Pelz
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BS 259-1
Princely dress, Russia
17. & 18.Jh. |
2.2
Kleidungsstücke
2.2.1
Weite Hosen
2.2.2
Mäntel (knielang)
2.2.3
Umhang (mit Ärmeln)
2.2.4
Hemden
2.2.5
Wams
2.2.6
Weste
2.2.7
Breeches
2.2.8
Jacke
2.2.9
Hohe Stiefel
2.2.10
Hausschuhe bzw. Hausstiefel
3.
Besonderheiten bei allen männlichen Comyn
3.1 Eine
Comy bzw. ein Laranzu trägt keine Kopfbedeckung bzw. das rote Haar wird nicht
verborgen oder verdeckt sondern sollte gut sichtbar sein.
3.2 Zur Kleidung
eines männlichen Comyn gehört immer ein Schwert, selbst beim Ball oder wenn er
als Angeklagter vor dem Rat der Comyn erscheint.
3.3 Die
Kleidung wird häufig in mehreren Schichten getragen
3.4 Wegen der Seltenheit von Metallen wird es keine oder kaum Rüstung/Rüstteile aus Metall geben.