Willkommen

Vorrangig möchte ich hier meine Gewandung ein wenig zeigen. Vielleicht sogar die eine oder andere Beschreibung, wie ich sie gemacht habe oder woher die Idee oder Inspiration dazu stammt. Sicherlich werden sich hier auch andere Einträge und Bilder finden. Denn die Recherche für ein Kleid macht oft mehr Spaß als die wirkliche Umsetzung.
Wir werden sehen, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt ... und das Leben geht sowieso wie es will und nicht wie man selbst es gerne hätte ;-)

Sonntag, 30. Oktober 2011

London-Trip 2011 - Vorbereitung

Da ich vor einigen Wochen mit Schrecken festgestellt habe, das die Fashion Abteilung im Victoria & Albert Museum während unseres London-Trips noch geschlossen ist (Renovierungsarbeiten) muss eine Alternative gefunden werden.
Da wir beim letzten Trip ins V&A nicht alles gesehen haben und uns dort auf Fashion und European History beschränkt haben, ist ja in den Museum noch etwas übrig, dass man entdecken kann. Ärgerlich ist es aber schon, dass der Fashionbereich zu ist. War er doch einer der Gründe für den Trip. Der andere - Hauptgrund - ist die Leonardo da Vinci Ausstellung in der National Gallery.

Museums und Besichtigung Liste bisher:
National Gallery - Leonardo da Vinci: Painter at the Court of Milan
Victoria & Albert Museum
dort dann eventuell als Alternative zur Fashion Gallery:
V&A - Theatre and Performance
V&A - Furnishings
V&A - Tapestry
mal sehen, was wir noch finden.

Außerdem gibt es in der British Library noch eine Ausstellung, die interessant sein dürfte:
British Library - Royal Manuscripts

Ich würde als Alternative zum geschlossenen Fashion Room im V&A und wenn wir dort zügig *hüstel* wieder raus sind auch noch folgendes Museum favorisieren:
Museum of London

Wenn wir uns nicht in Museen aufhalten, streunen wir wohl durch Camden etc. Ich hoffe auf gutes Wetter. Wenn wir so einschneien wir letzten Winter in Paris haben wir in London ein Problem.

Samstag, 29. Oktober 2011

Dowager Gown - Umsetzung Teil 1

Vom Zuschneiden und versäubern habe ich wieder einmal keine Bilder gemacht.
Ich habe alle mit einer Nahtzugabe von 1 cm zugeschnitten. Selbst unten am Saum, den durch die Rundung war es nicht sinnvoll dort mehr dazu zu geben als beim Rest.
Beim Abstecken und Zuschneiden habe ich noch etwas zum Schnittmuster variiert, weshalb ich das Futter nicht vom Papierschnitt sondern vom Außenstoff zugeschnitten habe. Wie sich zeigte hat es endlich auch einmal – fast – gepasst.
Zunächst habe ich nur den Außenstoff versäubert, zusammen gesteckt, anprobiert, umgesteckt und dann geriehen. Nach Anproben habe ich die Stücke zusammen genäht.
Die Vlieseline habe ich erst dann in den Außenstoff aufgebügelt. Eigentlich wollte ich nur den Kragen und die Vorderseite damit verstärken. Letztlich habe ich aber noch die ganze Rundung des vorderen Saums damit verstärkt.





Dann habe ich mich an das Futter gegeben.
Alles wurde versäubert, geriehen und zusammen genäht.
Dann Außenstoff und Futter zusammen geheftet. Alles sah gut aus … und ich nähte alles zusammen bis ein Stück unten am Saum um es umzuwenden.

Ich war mir auch ziemlich sicher, dass ich beim zusammen nähen an den Schlitzen richtig gedacht hatte. Aber falsch gedacht. Das ganze sah nach dem Umstülpen so aus:


Nicht unbedingt das, was ich haben wollte.
Zu meinem Glück kam mir meine Mutter zur Hilfe ich frustriert irgendetwas versucht und es ruiniert hatte.

Zunächst einmal hieß es die Nähte um die Schlitze herum wieder auftrennen sowie Futter und Stoff so korrigieren, dass die Seitennaht genau gleich endet.
Dann wurden beide genau aufeinander gelegt, festgesteckt und mit einer Nadel markiert, wo die Seitennaht endet.
Der Trick ist beim feststeppen des Futters nicht um die Naht herum zu nähen, wie ich es getan hatte sonder bis genau an die Naht und dann genau von der Naht wieder weg. Schwer zu erklären.
Vielleicht helfen die Bilder und die Schemazeichnung ein wenig weiter.


 
 

Nachdem dann die Schlitze geglückt waren, kam sehr viel Fleißarbeit. Das Futter wurde mit den Fingern in Form bzw. an seinen Platz gerückt, so daß des ein wenig unter dem Stoff lag und nicht hervor lugte. Dann wurde das ganze geriehen. Unten am Saum wurde die Lücke noch ein Stück verkleinert und dann ebenfalls mit reihen befestigt.
Dann wurde festgesteppt.



 Damit war das "Kleid" an sich fertig.
Fehlten jetzt nur noch die Flügel und die Ärmel.
Davon dann in Teil 2

Brave - Disney Pixar Movie

In einem anderen Blog über nähen, Filmkostüme etc. bin ich über diesen Trailer für den Film "Brave" gestolpert. Sieht vielversprechend aus für eine Kinderfilm. Da muss man auch nicht so auf korrekte Kleidung achten. Aber es tat schon weh, dass in dem Blog, wo ich es fand unter dem Bild unten stand: "Almost anything with medieval costumes and bow and arrows makes me happy! :)" 
Autsch, autsch ... ich bin kein Experte, aber das sind für mich eher florentinische Renaissance-Ärmel ... und das im offenbar keltischen Schottland.


Trotzdem werde ich mir den Film sicherlich ansehen. Toll sieht das Kostüm ja aus auf seine Art, da hat die andere Bloggerin schon recht.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Dowager Gown - Planung und Vorbereitung

Für die diesjährige Darkover-Con im Herbst hatte ich mir einen Charakter ausgedacht, der Witwe ist. Für meine Witwe in den Mittellanden hatte ich für Anfang Oktober bereits einen kleinen spanisch angehauchten Haarschleier gebastelt und plante schon länger mit einem Haarreifen und schwarzer Spitze ein French-Hood-Imitat zu basteln.
Für diesen Charakter auf Darkover reichte mir das aber nicht. Denn ich würde die selbe Kleidung tragen wie sonst mit Elaine Alton-Ardais. Und diese hatte schon einmal das Problem, mit einem anderen Charakter verwechselt zu werden, weil sie wiederum die selbe Kleidung trug wie Elinor Ridenow. Mein Kleiderschrank mit Gewandung ist gut bestückt, aber irgendwie trägt man doch immer das selbe ;-)
So entstand die Idee, eine Art Überwurf zu nähen, den ich über die bestehende Kleidung ziehe um zum einen, einen anderen Charakter zu symbolisieren und zum anderen ihre Witwenschaft.


Entwürfe

Folgende Entwürfe sind in der Planungsphase entstanden

Entwürfe Dowager Gown
   

Der letzte Entwurf hat mir dann letztlich zugesprochen und kam mir seltsam bekannt vor. Einige Zeit des Nachdenkens und des Stöberns später bin ich drauf gestoßen, welchem Kleidungsstück es ähnlich sieht. Ein Filmkostüm, dass für eines der nächsten "Bild des Monats" - Postings vorgesehen war. Aber dann gibt's es jetzt schon.
 
Star Wars Episode II - Padme's Purple Senate Gown

Schnittmuster

Nach einigen Studien der Bilder dieses Kleides, dem durchforsten des „Tudor Tailors“ und „Pattern of Fashion“ hatte ich meine Schnittidee zusammen.
Skizze für Schnittmuster
Grundlagen für diesen Schnitt lieferte u.a. in „The Tudor Tailor“ Pattern 10: Fitted English Gown für die Art des Stehkragens, das Oberteil und die Weite des Rockes. Dabei halfen mir aber auch vorher bereits entstandene Schnittmuster, wie für die Unterröcke und das Fitted English Gown.
Für die Ärmel dienten aus Janet Arnold’s „Pattern of Fashion“ das Kleid der Pfalzgräfin Dorothea Sabina von Neuburg (Nr.47, Foto 334) sowie bzw. noch mehr vom Young Girl’s Loose Gown (Nr. 55), das Janet Arnold zum Teil rekonstruiert hat.
Bei dessen Zeichnung kam mir auch die Idee, den Mantel zu schlitzen, sodass es nicht unbedingt notwendig ist, den Saum sehr weit zu machen. Das darunter getragene Kleid hätte so Platz, um sich „auszubreiten“.
Burda 6131
Letztlich wurde aber für die Ärmel ein altes Burda Schnittmuster verwendet, um die Kugel einigermaßen hin zubekommen: Burda Nr. 6131, inzwischen vergriffen. Mein altes Haremdamenkostüm aus der Realschulzeit.

Die Schnittmuster für Kleid und Flügel wurden umgesetzt, angepasst und für gut befunden.


Material und Kosten

Als Futter hatte ich mir schwarzen Taft Jacquard (70% Viskose / 30% Polyester) besorgt und für den Außenstoff schwarzes Linetta (50% Baumwolle / 50% Polyester). Wie sich herausstellte war mein Kauf von jeweils 7 Meter mal wieder viel zu großzügig. Ich habe nur ca. 4 – 4,50 davon gebraucht. Kostenpunkt war jeweils 6,00€ pro Meter.
Schwarze BügelVlieseline hatte ich noch von einer anderen Nähaktion genügend vorliegen, so dass ich davon nichts kaufen musste.
In einem Anflug von Überlegungen im Restebasar bei uns in Simmerath habe ich noch Schulterpolster gekauft, die ich aber dann nicht verwendet habe. Irgendwann wird sich etwas für sie finden. Schwarzes Garn war auch noch genügend vorhanden. Verziert wurde nichts mit Borten oder Bändern, was aber noch in einigen Varianten vorhanden gewesen wäre.
Demnach komme ich auf aktuell ausgegebene Materialkosten auf 54,00 € für den Mantel, wenn ich von einem Stoffverbrauch von 4,50 Meter ausgehe.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Projektplanung - Smock oder Partlet

Die Zeit ist derzeit knapp um irgendetwas zu schreiben. Erst viel Arbeit im Job, dann viel Arbeit mit Nähen für die Darkover-Con. Aber mit dem "Witwen-Überwurf", wie ich den "Mantel" vorerst nenne, den ich über meine übliche Gewandung ziehen will, bin ich noch zeitig genug fertig geworden. Eine ausführliche Beschreibung mit vielen Bildern wird folgen.
Aber wie das so ist, hat man eins mal fertig von den ganzen angefangenen Sachen, fällt einem schon direkt etwas neues ein.
Nämlich beim Packen für die Con und der Gedanke, dass all die Kleider entweder Dekolltée betont oder "Halsfrei" sind, nichts ist wirklich hochgeschlossen, so dass es einen bei 0° bis  -10° Grad wärmen könnte, wenn man gemühltlich draußen bei den Rauchern steht.
Also wird wohl das nächste Projekt bis zum Dezember entweder ein Partlet sein, oder ein Hemd aka Smock mit Stehkragen. Und zwar aus einem angenehmen, aber warmen Stoff, der trotzdem noch schick aussieht. Ob ich den finde weiß ich nicht. Aber wenn ich das warm mal weglasse, hätte ich schon was im Auge in meinem Stoffladen.

Derzeitige Überlegung geht in diese Richtung, auch wenn ich wohl auf die Stickereien verzichte und dieses Stück für einen Mann ist. Es sieht kuschlig warm aus ;-)



Samstag, 8. Oktober 2011

Bild des Monats

Pupil in costume at Mary Arden's Farm

Mary Arden's Farm bei Stratford – upon – Avon  (Mai 2011)

Dies ist ein Kostüm, dass von einer Schülerin einer Schulklasse in diesem kleinen Freilichtmuseum getragen wurde, die hier wohl einen Schulausflug machten und unter Anleitung von „Costumed Guides“ etwas vom Leben zur Zeit Shakespeares erfuhren.

Wir fanden diese Kleidung, für „Besucher“ sehr beeindruckend. Und auch die Guides trugen sehr schöne, schlichte Kleidung, die mich sehr stark an die Kleidung aus „The Tudor Tailor“ erinnert.



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Die letzten zwei bis drei Wochen waren etwas anstrengend, nervenaufreiben und mit wenig Zeit und Energie für irgendwelche Dinge nach der Arbeit versehen. Weshalb es kaum etwas von mir zu lesen gab.
Trotzdem gibt es natürlich Pläne, die hoffentlich bald umgesetzt und hier mitgeteilt werden.