Willkommen

Vorrangig möchte ich hier meine Gewandung ein wenig zeigen. Vielleicht sogar die eine oder andere Beschreibung, wie ich sie gemacht habe oder woher die Idee oder Inspiration dazu stammt. Sicherlich werden sich hier auch andere Einträge und Bilder finden. Denn die Recherche für ein Kleid macht oft mehr Spaß als die wirkliche Umsetzung.
Wir werden sehen, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt ... und das Leben geht sowieso wie es will und nicht wie man selbst es gerne hätte ;-)
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Sonntag, 5. Juni 2016

Bild des Monats - The Lady and the Unicorn




The Sense: Smell
Im April war mein Stop in Paris mit mehr Erfolg gekrönt als der frustrierende Stop in Angers.

Am Sonntag besuchte ich - leider erst gegen 16 Uhr - das Museé de Cluny. Oder wie es inzwischen heißt: Musée national du MoyenÂge, untergebracht im Palast Hôtel de Cluny, Pariser Unterkunft der Abtei von Cluny. Erbaut wurde der Palast über und um die Reste der alten römischen Thermen von Lutetia.

Hauptgrund für den Besuch im Museum war der Zyklus von Wandteppichen der "Die Dame und das Einhorn" zeigt. Die Teppische entstanden zum Ende des 15. Jahrhunderts. Jedoch nicht in Frankreich, sondern - wie so viele Wandteppiche - in Flandern.

Was ich eben erst herausgefunden habe, bzw. was mir vollkommen entfallen war, ist, dass einige der Teppiche im Gryffindor Gemeinschaftsraum hängen. Vermutlich fand ich den Raum in den Filmen deshalb immer so gemütlich.

The Sense: Taste
 
The Sense: Touch




















Obwohl ich erst gegen 16 Uhr im Museum war, hatte ich doch genügend Zeit für die Teppiche - und all die Sachen vorher. Nur für die letzten Räume war nicht mehr so viel Zeit, da das Museum um 17:45 Uhr schloß. Ich habe mich genüßlich darin ausgetobt, Detailaufnahmen der Kleidung der Dame/n zu machen. Das die Damen ab und an eher Gesichtsschabracken ähneln, ist mir erst viel später auf den Bildern aufgefallen. Die Kleidung der Damen hat mich so abgelenkt. ;-)

Saal "The Lady and the unicorn"
 Wikipedia über über den Teppich-Zyklus:

The Lady and the Unicorn (French: La Dame à la licorne) is the modern title given to a series of six tapestries woven in Flanders from wool and silk, from designs ("cartoons") drawn in Paris around 1500.[1] The set, on display in the Musée national du Moyen Âge (former Musée de Cluny) in Paris, is often considered one of the greatest works of art of the Middle Ages in Europe.

Five of the tapestries are commonly interpreted as depicting the five senses – taste, hearing, sight, smell, and touch. The sixth displays the words "À mon seul désir". The tapestry's meaning is obscure, but has been interpreted as representing love or understanding. Each of the six tapestries depicts a noble lady with the unicorn on her left and a lion on her right; some include a monkey in the scene. The pennants, as well as the armour of the Unicorn and Lion in the tapestry bear the arms of the sponsor, Jean Le Viste, a powerful nobleman in the court of King Charles VII. However, a very recent study of the heraldry appears to lend credence to another hypothesis - previously dismissed - that the real sponsor of the tapestry is Antoine II Le Viste (1470-1534), a descendant of the younger branch of the Le Viste family and an important figure at the court of Charles VIII, Louis XII and François I.[2]
À Mon Seul Désir

The tapestries are created in the style of mille-fleurs (meaning: "thousand flowers").
The tapestries were rediscovered in 1841 by Prosper Mérimée in Boussac castle (owned at the time by the subprefect of the Creuse) where they had been suffering damage from their storage conditions. In 1844 the novelist George Sand saw them and brought public attention to the tapestries in her works at the time (most notably in her novel Jeanne), in which she correctly dated them to the end of the fifteenth century, using the ladies' costumes for reference.[3]

Nevertheless, the artefacts continued to be threatened by damp and mould until 1863, when they were brought to the Thermes du Cluny in Paris. Careful conservation has restored them nearly to their former glory. They are presently on display in the Musée de Cluny (Musée du Moyen-Âge), Paris.

The Sense: Hearing
The Sense: Sight


 Weitere Bilder der Wandteppich

Bild des Monats: Juni - The Lady and the unicorn






Dienstag, 9. Oktober 2012

Bild des Monats - Bäuerin auf einer Tapisserien im Hotel Dieu


Da aktuell als Nähprojekt als nächstes wohl die Gewandung für eine Magd ansteht, habe ich die Fotos der Bäuerin auf den Tapisserien „Des Gleichnisses vom verlorenen Sohn“ heraus gesucht. Sie befindet sich im Hintergrund des siebten Teppichs „Die Heimkehr des verlorenen Sohnes“. 
Da ich kein Stativ hatte, sind die Fotos etwas verwackelt und haben nicht die Qualität eines Profifotographs, da man die Teppiche schön brav nicht dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt hat.

Hanging "Parable of the prodigal son" - Early 16th Century - peasant woman - Beaune Hotel Dieu

Die Teppiche wurden laut Schildchen in Flandern bzw. Brügge hergestellt und zwar im frühen 16. Jahrhundert. Aufgrund der Kleidung anderer Damen auf den Teppichen tippe ich auf ca. 1520 - 1540. Hergestellt ist der Teppich aus Wolle und Seide.

Die Bäuerin befindet sich wie gesagt im Hintergrund der Darstellung und ist vermutlich weit besser gekleidet als jede wirkliche Bäuerin zu jener Zeit bei der Feldarbeit.

Sie trägt ein rotes Kleid mit angeschnürten blauen Ärmel, die wiederum am Ärmelende mit hellen Streifen verziert sind. Zudem trägt sie über dem Kleid offenbar eine helle Schürze. Das helle Unterkleid wirft an der Schnürung der Ärmel an das Kleid Falten, was auf einen weiten Schnitt an dieser Stelle und einen weichen Stoff schließen läßt.
Es ist nicht erkennbar wo die Ärmel angeschnürrt werden, denn es sieht so aus, als trüge sie noch ein verziertes Partlet, welches im Ausschnitt des Kleides verschwindet, die Schultern aber bedeckt – oder es ist Teil des Kleides. Das ist selbst bei den Nahaufnahmen, die ich vom Kleid gemacht habe, nicht zu erkennen. Zumindest nicht für mich.
Auf dem Kopf trägt sie ein Tuch. Die Schuhe scheinen die im frühen 16. Jahrhundert üblichen Schuhe zu sein. Als Bezeichnung habe ich dafür nur das Englische „Duck’s Bill“ = Entenschnabel sowie „Bearpaw“ = Bärentatze  gefunden. Die Beschreibung ist für  jene Art bzw. Form von Schuhen, die man von den Gemälden Henry VIII. kennt und wie sie die Bäuerin trägt, sehr passend. 


Hanging "Parable of the prodigal son" - Early 16th Century - peasant woman

Hanging "Parable of the prodigal son" - Early 16th Century - peasant woman


Hanging "Parable of the prodigal son" - Early 16th Century - peasant woman



Samstag, 25. August 2012

Urlaubsbilder

Es ist keine Woche, in der ich nicht wirklich produktiv oder kreativ war. Aber vielleicht schaffe ich das dieses Wochenende.
Aber ... ich habe die 5000 Besucher überschritten.
Und damit ich irgendetwas poste, gibt es Urlaubsbilder von diesem Sommer und ein extra Album mit all den Bildern von Kleidern, die ich in diesem Urlaub gemacht habe (in sämtlichen Belichtungseinstellungen), die aber nicht ins Urlaubsalbum reingepasst haben.
2012 Frankreich
2012 Gewandungsrecherche Frankreich

Danke für all eure Besuche!

P.S. es könnten vielleicht etwas zu viele Bilder für die Diashow bzw. Picassa sein. Ich habe mir sagen lassen, dass sie abschmiert ...

Montag, 18. Juni 2012

Tapisserien im Musée de l‘Hôtel Dieu, Beaune


Heute Vormittag war ich in Beaune im Hôtel Dieu. Dieses Hospitz hatten wir ca. 1980 bei unserem Zwischenstopp in die Provence besichtigt. Und es ist als etwas Beeindruckendes in meinem Kopf hängen geblieben. Zum einen wegen des Daches, zum anderen wegen des Krankensaals. Obwohl ich damals erst vier oder fünf Jahre alt war, habe ich noch einiges davon in meiner Erinnerung. Auch das Gemälde von Roger van der Weyden vom Jüngsten Gericht ist im Kopf geblieben. Obwohl ich da schon nicht mehr weiß, ob das nicht von einem anderen, späteren Besuch ist. Aber Petrus und Johannes sehen immer noch so aus als würden sie über irgendwas diskutieren und gar nicht mitbekommen, das dort der Weltuntergang vor sich geht. 

Beaune - L'Hôtel Dieu
Nun ja … aber es soll um die Wandteppiche gehen, die in der Halle vor dem Gemälde mit dem Jüngsten Gericht hingen.
Ich konnte mein Glück gar nicht fassen, als ich die Damen auf den Teppichen sah. Sie trugen „Französischen Stil“, so wie Anne Boleyn ihn in England bekannt machte. Und die Herren waren auch ähnlich gekleidet, wie man es von den berühmten Gemälden von Henry VIII. kennt.
Die Kopfbedeckungen der Damen waren unterschiedlich, doch hatte ich bei der Dame, die mit einem Herren reitet, das Gefühl plötzlich eine Szene aus „The other Boleyn Girl“ zu sehen. Oder Ausstatter und Regisseur kannten diesen Teppich. Selbst der Hut mit dem Haarnetz passt ganz gut.
Die Teppiche gehören zu einer Serie von sechs Stück, die das Gleichnis vom verlorenen Sohn darstellen. Auf den Infotafeln steht ihre Entstehungszeit als frühes 16. Jahrhundert angegeben. Entstehungsort wird Brüssel bzw. Flandern angegeben. Ob sie immer schon zum Hôtel Dieu gehörten, konnte ich bisher nicht herausfinden. Das wird wohl Recherche für nach dem Urlaub sein, wenn ich auch mehr Detailaufnahmen online stelle. Ich will die Internetverbindung und meinen sehr langsamen Laptop nicht gänzlich überfordern.

Beaune - L'Hôtel Dieu

Beaune - L'Hôtel Dieu
Die Qualität der Bilder ist sicherlich nicht berauschend. Es ist noch nichts bearbeitet und es wurde in einem dämmrigen Raum ohne Blitz fotografiert.

Eigentlich müsste ich noch ein Post über die Glasfenster in der Kathedrale in Moulins schreiben, wo ich heute am Ende des Tages angekommen bin, aber das Netz ist mit drei Bildern schon leicht überfordert;-)