Willkommen

Vorrangig möchte ich hier meine Gewandung ein wenig zeigen. Vielleicht sogar die eine oder andere Beschreibung, wie ich sie gemacht habe oder woher die Idee oder Inspiration dazu stammt. Sicherlich werden sich hier auch andere Einträge und Bilder finden. Denn die Recherche für ein Kleid macht oft mehr Spaß als die wirkliche Umsetzung.
Wir werden sehen, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt ... und das Leben geht sowieso wie es will und nicht wie man selbst es gerne hätte ;-)

Montag, 5. November 2012

Bild des Monats – Maria Magdalena in Saint-Pierre de Carennac


Detail der Grablegung Christi im Kreuzgang der Kirche von Carennac

Maria Magdalena, Details der Grablegung Christi
in Saint Pierre de Carennac, Frankreich
Carennac ist ein kleines Dorf, dass ich in diesem Sommer besuchte. Ich hatte es mir auf meinen Besichtigungsplan gelegt, weil es besonders schön sein sollte. Weshalb ich unbedingt in den Kreuzgang wollte, kann ich im nachhinein nicht mehr sagen. Zumindest habe ich die 2€ für den Eintritt in den Kreuzgang gezahlt und hatte diesen wunderschönen Ort mit seiner Stille, der Kühle und den Blumen ganz für mich alleine. Ein beeindruckendes Erlebnis. Alleine dafür hätte es sich schon gelohnt.
Im Kapitelsaal, auf der gegenüberliegenden Seite des Eingangs erwarteten mich jedoch Statuen und – eine wunderbare Darstellung der Grablegung Christie.

Der Kreuzgang an sich stammt aus dem 12. Und 13. Jahrhundert [1] und wurde teilweise im 15. Jahrhundert im Flamboyantstil renoviert.[2]
Laut Wikipedia stammt die Grablegungsgruppe aus dem Ende des 15. Jahrhundert. Da meine Reiseführer gerade nicht zur Hand sind, muss ich auf die wie üblich eher minimalistischen Angaben aus dem Internet zurück greifen.

Aus der französischen Wikipedia:
 La Mise au tombeau
Cette Mise au tombeau date de la fin du xve siècle. Elle est impressionnante par la douloureuse expression des personnages, grandeur naturelle, au centre desquels se trouve la Vierge Marie qui pleure, soutenue par saint Jean, Marie, épouse de Cléophas, Marie-Salomé et Marie-Madeleine. Le Christ, dont le visage est empreint de douceur, est étendu sur une table de pierre. Le linceul est soutenu par Joseph d'Arimathie, à droite, et Nicodème, à gauche, les deux disciples qui détachèrent de la Croix le corps du Christ et l'ensevelirent.

Mich beeindruckte wieder die feine Kleidung der Maria Magdalena. Man kann sogar die Nadeln erkennen mit den ihr Kleid verschlossen ist. Der Stoff ihres Unterkleides wirkt fein und weich. Es ist – wie bei den anderen Figuren – eine äußerst detailreiche Darstellung der Kleidung.

Ort: Carennac, Église Saint-Pierre, Kreuzgang
Hergestellt: Ende des 15. Jahrhundert
Herstellungsort: unbekannt
Material:  Stein, genaueres unbekannt, ehemals bemalt

Besichtigt: 21.6.2012

Weitere Bilder:

Maria Magdalena, Details der Grablegung Christi
in Saint Pierre de Carennac, Frankreich

Grablegung Christi in Saint Pierre de Carennac, Frankreich

Maria Magdalena, Details der Grablegung Christi
in Saint Pierre de Carennac, Frankreich

Maria Magdalena, Details der Grablegung Christi
in Saint Pierre de Carennac, Frankreich

Maria Magdalena, Details der Grablegung Christi
in Saint Pierre de Carennac, Frankreich

Maria Magdalena, Details der Grablegung Christi
in Saint Pierre de Carennac, Frankreich

Maria Magdalena, Details der Grablegung Christi
in Saint Pierre de Carennac, Frankreich

Maria Magdalena, Details der Grablegung Christi
in Saint Pierre de Carennac, Frankreich

Maria Magdalena, Details der Grablegung Christi
in Saint Pierre de Carennac, Frankreich


Maria Magdalena, Details der Grablegung Christi
in Saint Pierre de Carennac, Frankreich

Maria Magdalena, Details der Grablegung Christi
in Saint Pierre de Carennac, Frankreich


Donnerstag, 1. November 2012

Winterkleidung - Schnell-näh-Aktion

Letztes Wochenende besuchte ich eine Freundin in Schweinfurt ... und der Winter war der Meinung einen Besuch abzustatten. Auf dem Weg zur Residenz hatten wir Schneeregen, Wind, Kälte ... Am nächsten Tag klaren Himmel, kaum Wind - aber kalt.
Auf der Rückfahrt kam - genau wie letztes Jahr - die Erkenntnis, dass das, was ich an Gewandung habe, nicht für solche Temperaturen geeignet ist. Auch wenn die "Winterkleidung" für die D'Arago-Con so gut wie fertig ist. Warm bei Null bis Minus-Graden ist was anderes. Vor allem bei einer Frostbeule wie mir.
Also ... musste bis heute Mittag noch ein warmes Kleid her.
Montag habe ich nichts mehr gemacht und der Dienstag Morgen wurde auf Pinterest vertrödelt ... Also Arbeitsbeginn an dem Kleid Dienstag gegen 13 Uhr. Heute gegen 12 Uhr war es dann fertig. Gestern wurde mit einer Pause von ca. 11 bis 19 Uhr gearbeitet.

Source: tudortailor.com via H. on Pinterest

Der Schnitt basiert auf dem Schnitt eines Kirtle aus "The Queen's Servants". Dabei habe ich aber lange Ärmel angesetzt. Zwischenzeitig war die Überlegung, die Ärmel zum anschnürren zu machen, um sie auch austauschen zu können. Ich gestehe, dazu war ich dann zu faul, denn es wäre etwas knifflig geworden.
Die Fütterung in den Armen habe ich auch weggelassen. Aus genau den selben Gründen. Mit einem Tag mehr Zeit, hätte ich das - mit Unterstützung meiner Mutter - noch hinbekommen.

Als Stoffe habe ich einen ... hm ... schwarzen, gefilzten Wollstoff (der bestimmt auch was Syntetik enthält), verwendet, denn ich vor längerer Zeit für eine Herren-Tudor-Klamotte gekauft habe, die ich aber längst ad acta gelegt habe. Daraus wurden Rockteil und Ärmel geschnitten. Das Oberteil besteht aus schwarz-weißem Fischgrät Wollstoff, der von der Innenseite noch uni-schwarz ist. Auch hier bezweifle ich, dass es reine Wolle ist. Beide Stoffe sind so verarbeitet, dass man sie nicht kurbeln muss / müsste.
Als Futter habe ich meinen endlos Vorrat an nougatfarbenen Seidensatin verwendet.

Und hier ist das Ergebnis von ca. 14 Stunden arbeit:

Cotte / Kleid / Winterkleid
Kosten für das Kleid kann ich nur abschätzen, da ich nicht mehr weiß, wie viel der schwarze Stoff gekostet hat.
schwarzer Wollstoff, ca. 3 Meter: geschätzt 20 - 30 Euro
s/w Fischgrät-Stoff, ca. 1 Meter (Restverwertung) : 10 Euro
Futter, ca. 4 Meter: 4 Euro

macht: ca. 34 - 44 Euro Materialkosten

Dienstag, 9. Oktober 2012

Bild des Monats - Bäuerin auf einer Tapisserien im Hotel Dieu


Da aktuell als Nähprojekt als nächstes wohl die Gewandung für eine Magd ansteht, habe ich die Fotos der Bäuerin auf den Tapisserien „Des Gleichnisses vom verlorenen Sohn“ heraus gesucht. Sie befindet sich im Hintergrund des siebten Teppichs „Die Heimkehr des verlorenen Sohnes“. 
Da ich kein Stativ hatte, sind die Fotos etwas verwackelt und haben nicht die Qualität eines Profifotographs, da man die Teppiche schön brav nicht dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt hat.

Hanging "Parable of the prodigal son" - Early 16th Century - peasant woman - Beaune Hotel Dieu

Die Teppiche wurden laut Schildchen in Flandern bzw. Brügge hergestellt und zwar im frühen 16. Jahrhundert. Aufgrund der Kleidung anderer Damen auf den Teppichen tippe ich auf ca. 1520 - 1540. Hergestellt ist der Teppich aus Wolle und Seide.

Die Bäuerin befindet sich wie gesagt im Hintergrund der Darstellung und ist vermutlich weit besser gekleidet als jede wirkliche Bäuerin zu jener Zeit bei der Feldarbeit.

Sie trägt ein rotes Kleid mit angeschnürten blauen Ärmel, die wiederum am Ärmelende mit hellen Streifen verziert sind. Zudem trägt sie über dem Kleid offenbar eine helle Schürze. Das helle Unterkleid wirft an der Schnürung der Ärmel an das Kleid Falten, was auf einen weiten Schnitt an dieser Stelle und einen weichen Stoff schließen läßt.
Es ist nicht erkennbar wo die Ärmel angeschnürrt werden, denn es sieht so aus, als trüge sie noch ein verziertes Partlet, welches im Ausschnitt des Kleides verschwindet, die Schultern aber bedeckt – oder es ist Teil des Kleides. Das ist selbst bei den Nahaufnahmen, die ich vom Kleid gemacht habe, nicht zu erkennen. Zumindest nicht für mich.
Auf dem Kopf trägt sie ein Tuch. Die Schuhe scheinen die im frühen 16. Jahrhundert üblichen Schuhe zu sein. Als Bezeichnung habe ich dafür nur das Englische „Duck’s Bill“ = Entenschnabel sowie „Bearpaw“ = Bärentatze  gefunden. Die Beschreibung ist für  jene Art bzw. Form von Schuhen, die man von den Gemälden Henry VIII. kennt und wie sie die Bäuerin trägt, sehr passend. 


Hanging "Parable of the prodigal son" - Early 16th Century - peasant woman

Hanging "Parable of the prodigal son" - Early 16th Century - peasant woman


Hanging "Parable of the prodigal son" - Early 16th Century - peasant woman



Dienstag, 18. September 2012

Neue Renaissance - Ärmel

Nächstes Wochenende bin ich auf einer Hofhaltungs-Con. Und was fällt der Renaissance-Dame von Welt eine Woche vorher ein?
Ich brauche neue Ärmel!
Also habe ich Sonntag Nachmittag damit begonnen, für mein rotes Renaissance-Kleid neue Ärmel zu machen.
Vorbereitung für neue Renaissance - Ärmel
Einen Schnitt hatte ich schnell, da ich schon einmal neue Schnürärmel gemacht hatte. Dieser stammt aus "Patterns for Theatrical Costumes". Kurz habe ich zwischen ganzen und einer besseren Variante meiner zwei-geteilten Ärmel geschwankt. Die Wahl fiel auf die ganzen – zumindest in der Länge. Jetzt versuche ich mich daran, dass sie in der Länge aus zwei Teilen bestehen. Also nicht am Ellenbogen geschnürt, sondern vorne und hinten.
Wie positioniere ich die Bänder für die Schnürung?
Problematisch wurde es bei der Wahl des Stoffes. Da das Renaissance aus gefärbtem Nesselstoff besteht, hatte ich natürlich kein Rot im passenden Farbton da. Mir sagte nichts in meinen Vorräten wirklich zu, letztliche fiel jedoch meine Wahl auf einen roten Polsterstoff, den ich ursprünglich mit dem Gedanken für ein Doublet gekauft hatte. Das ich aber wohl nie machen werde.
Am Sonntag wurde noch zugeschnitten und zumindest schon mal das Futter aus meinem Endlosbestand von nougatfarbenem Seidensatin versäubert.
Dann war es mir zu dunkel…



rotes Renaissance-Kleid mit blauen Ärmeln 
Lorenzo Costa the Elder
Portrait of a Lady with a Lap-dog c. 1500

Montag wollte ich eigentlich nur in meinem Stoffladen Garn kaufen … raus gekommen bin ich ohne Garn für den Roten Stoff, aber mit 60 cm blauem Stoff. Das Material kann ich nicht bestimmen, werde ich aber noch nachträglich erfragen. Er hat noch gemusterte Streifen, die ich aber in ähnlicher Form auf einem Gemälde entdeckt habe. Montag dann noch bis es zu dunkel wurde zugeschnitten, versäubert und den blauen Stoff mit Vlieseline verstärkt.
Heute habe ich dann die Teile zusammen gesteckt und vorsichtig die zugeschnittenen Bänder an ihre Positionen gesteckt. Als ich Sonntag ausgerechnet habe, wie viel Meter Band ich benötigen würde, habe ich das Ergebnis drei Mal nachgerechnet. Aber es blieb bei 11 Metern Band für die Schnürung.
Dann habe ich die Ärmel zusammen genäht, die Ecken eingeschnitten und umgestülpt. Leider haben sich ein paar Bänder von innen in die Nähe der Nähte geschummelt und wurden festgenäht. Aber alles in Bereichen, wo man die abgeschnittenen cm verkraften konnte.
Dann wurde noch ausgebügelt, die offenen Stellen zum umstülpen zugenäht …  Et Voilá! Nouveau manches! New Sleeves! Neue Ärmel.

neue Renaissance-Ärmel
Am Wochenende wird sich dann herausstellen, ob sie nicht zu weit, zu eng oder farblich auf Abneigung stoßen. Die anderen Ärmel werden natürlich auch mit auf Hofhaltung gehen ;-)

Material:
ca. 60 cm Seidensatin
ca. 60 cm blauer Stoff (Vorhangstoff?)
11 Meter rotes Band

Arbeitszeit: ca. 4 Stunden

Materialkosten: 
blauer Stoff: 7 €
Band: ca. 6 €
Seidensatin: vorhanden, ca. 1 €
Gesamtkosten: 14 €

Sonntag, 16. September 2012

How to ...

... follow a blog

Von einigen Freunden bin ich vor einiger Zeit angesprochen worden, wie dass mit dem Folgen eines Blogs funktioniert. Leider konnte ich ihnen da keine befriedigende Antwort geben, die ihnen weiter geholfen hätte.
Als ich beim Stöbern auf der "Blogger-Hilfe" über eine Anleitung gestolper bin, habe ich beschlossen, es für meine - hoffentlich regelmäßigen - Leser, die nicht als "Follower" gelistet sind, weiter zu geben.
Ich hoffe, dass sich dann die Liste ein wenig fühlt ;-)